Der geplante Blitzkrieg ist gescheitert. Inzwischen sind schon fast drei Monate vergangen. Noch immer hält die ukrainische Armee die Stellung und drängt die Russen zurück. Und das könnte noch länger so gehen.
Denn der Westen unterstützt die Ukraine im Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) mit Waffen. Auch wenn sich Deutschland anfangs weigerte – jetzt zieht das wirtschaftsstärkste Land Europas endlich nach. Geliefert werden sollen unter anderem sieben Panzerhaubitzen 2000. Die Niederlande haben ihrerseits bereits vor einer Weile fünf der schweren Geschütze versprochen. Zudem werden ukrainische Soldaten in Deutschland speziell für die Panzerhaubitzen 2000 ausgebildet. Um das Artilleriegeschütz zu bedienen, braucht es drei bis fünf Soldaten.
Bei der Panzerhaubitze 2000 handelt es sich um ein Artilleriegeschütz mit grosser Feuerkraft, das auf ein Panzerfahrgestell montiert ist. Das mehr als 55 Tonnen schwere Fahrzeug ist dafür gebaut worden, den eigenen Soldaten im Gefecht auch aus grösserer Entfernung zu helfen, indem es den Feind beschiesst. Das heisst im Militärjargon «indirekte Feuerunterstützung».
Artilleriegeschütz seit 1998 im Einsatz
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h ist die Haubitze schnell verlegbar. Nach einem Schuss kann sie innert Sekunden die Stellung wechseln. Da heute der Gegner mittels Radar den Ausgangspunkt einschlagender Granaten bestimmen kann, ist das ein unschätzbarer Vorteil.
Die Kanone mit einem Kaliber von 15,5 Zentimeter kann je nach verwendeter Munition 30 bis 40 Kilometer weit schiessen und dabei mithilfe des eingebauten Feuerleitrechners punktgenau grosse Zerstörungen anrichten. Die Haubitze, die unter Experten als eine der modernsten der Welt gilt, kann bis zu zehn Granaten pro Minute verschiessen.
Die Bundeswehr nutzt die Panzerhaubitze 2000 seit 1998. Die niederländische Armee setzte das Geschütz etwa während des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan ein.
An der Bundeswehr-Artillerieschule in Idar-Oberstein werden mittlerweile in Kooperation mit den Niederlanden ukrainische Soldaten an dem schweren Geschütz ausgebildet. Dies soll auch beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag in Den Haag zur Sprache kommen. (AFP/jmh)