Wollte er russische Soldaten im Ukraine-Krieg töten?
Deutscher Soldat hortete Sprengstoff daheim

Im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein fand die Polizei im Haus eines Bundeswehrsoldaten ein riesiges Waffenarsenal. Der Soldat wollte damit offenbar in den Krieg in der Ukraine ziehen und Anschläge auf Russen verüben.
Publiziert: 23.05.2022 um 11:41 Uhr
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In Itzehoe im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein ist es in der Nacht auf Sonntag zu einer Polizeirazzia gekommen.
Foto: Mr bloom / gemeinfrei/ Wikimedia

In der deutschen Stadt Itzehoe ist es in der Nacht auf Sonntag zu einer Polizeirazzia gekommen. Der Grund: Ein Soldat (22) der Bundeswehr plante offenbar eine Reihe von Sprengstoffanschlägen in der Ukraine, um die russischen Invasoren zu bekämpfen, wie «Bild» berichtet.

Gegen 1.30 Uhr rückten die Einsatzkräfte zu dem Mehrfamilienhaus heran, in dem der Soldat mit seiner Mutter und den Grosseltern lebt. «Mitten in der Nacht haben wir viele Stimmen gehört», sagt eine Nachbarin zu Bild. Viele vermummte Polizisten seien vor der Tür gewesen, so die Frau weiter. Zwölf Stunden soll der Einsatz gedauert haben.

Polizei fand Waffen, Minen, Rohrbomben und Handgranaten

Die Polizei wurde fündig. Nebst Waffen und Munition stellten die Ermittler auch Rohrbomben, Minen und Handgranaten sicher. Wie die «Kreiszeitung» berichtet, soll der Soldat geplant haben, mit den Sprengsätzen in die Ukraine zu reisen, um dort Anschläge zu verüben.

Der Einsatz erwies sich als tückisch. Gemäss Informationen von «24hamburg» musste sogar die Feuerwehr beigezogen werden, da bei der Durchsuchung zuvor Sprengfallen gefunden wurden. Die Familienmitglieder des Soldaten wurden evakuiert und in Sicherheit gebracht.

Ob der Soldat, der bis vor kurzem noch in Bremen stationiert war und als Fallschirmjäger diente, aber tatsächlich vorhatte, demnächst mit den Waffen in die Ukraine aufzubrechen, wurde von der Polizei bisher noch nicht bestätigt.

Bundeswehr bestätigt Ermittlungen gegen einen Soldaten

Eine Sprecherin der Bundeswehr hat sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zum Vorfall geäussert und bestätigte, dass Ermittlungen gegen ein Mitglied des Fallschirmregiments 31 aufgenommen wurden. Ob es sich bei diesem Mitglied um denselben Soldaten handelt, dessen Waffen gefunden wurden, bestätigte die Bundeswehr nicht.

Nach Angaben der Kieler Staatsanwaltschaft stand die Durchsuchung im Zusammenhang mit einem länderübergreifenden Einsatz. So kam es zur selben Zeit in mehreren deutschen Bundesländern zu Durchsuchungen. Nebst dem Bundeswehrsoldaten hatten die Einsatzkräfte auch noch vier weitere Beschuldigte im Visier.

Nun laufen die Ermittlungen. Wie die Polizei mitteilt, befinden sich diese noch in einem frühen Stadium. So ist beispielsweise unklar, ob der Soldat allein gehandelt hat, oder ob er Mitglied einer Gruppierung ist. (ced)

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