Jessica Elter läuft mit Brautkleid und Schusswunde über Laufsteg
Ihr Verlobter rettete Menschen – bis ihn die Hamas erschoss

Dieser Auftritt hat grosse symbolische Kraft: Überlebende des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober veranstalteten eine Modeschau, in der sie an die Verstorbenen erinnerten.
Publiziert: 13.12.2023 um 16:00 Uhr
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Ein Brautkleid und eine Schusswunde auf der Brust: Am Sonntag fand in Tel Aviv eine Modenschau für die Überlebenden des Hamas-Massakers statt. Jessica Elter verlor am 7. Oktober ihren Verlobten, dessen Bild sie auf dem Handy zeigt.
Foto: Mark Large/Daily Mail.

Es sind beeindruckende Bilder, die derzeit um die Welt gehen. Sie zeigen den Moment, in dem Überlebende des Hamas-Überfalls mit von den Gräueltaten inspirierten Kleidern, über den Laufsteg schreiten. Damit wollen sie auf ihre schrecklichen Verluste aufmerksam machen. Jedes der 13 Models hat das Massaker der Hamas entweder überlebt, oder einen geliebten Menschen durch die Terroristen verloren, schreibt die britische «Daily Mail». 

So wie die britisch-israelische Doppelbürgerin Jessica Elter (27). Sie musste am Telefon miterleben, wie ihr Verlobter Ben Shimoni auf dem Gelände des Supernova-Festivals in der Negev-Wüste erschossen wurde. Die junge Frau malte sich für die Modenschau, die am Sonntagabend in Tel Aviv stattfand, eine Schusswunde auf die Brust und trug ein Brautkleid. In der Hand hielt sie ein Handy mit einem Bild ihres Verlobten darauf. Ihre Erscheinung sollte den schlimmsten Moment ihres Lebens veranschaulichen. 

Besonders tragisch: Shimoni hatte das Festival-Gelände bereits verlassen, kehrte aber mehrmals zurück, um andere Menschen zu retten. Dann wurde er selbst getötet. «Ich vermisse ihn, ich vermisse ihn jede Sekunde des Tages. Aber ich muss etwas tun, sodass sich die Menschen an Ben erinnern», sagte Elter im Rahmen der Modeschau. Als sie das Hochzeitskleid zum ersten Mal trug, habe sie zu weinen begonnen. «Ich wollte diesen Moment mit Ben erleben.»

«Ich trage dieselbe Frisur wie an diesem Tag»

Zu den eindrücklichsten Outfits gehörte das von Yovel Trabelsi (26). Sie trat mit einem Kopfschuss und geknebelt auf – ihre Haare hat sie zu einem Dutt gebunden. Ihr Ehemann wurde auf dem Festival ebenfalls von der Hamas erschossen. Nachdem das Auto, mit dem sie geflohen waren, in einen Graben gerollt war, musste sich Trabelsi mit dem Blut ihres frisch angetrauten Ehemanns bedecken und sich über sechs Stunden lang tot stellen. «Ich trage dieselbe Frisur wie an diesem Tag», sagte Trabelsi. Das weisse Kleid ähnele ihrem Hochzeitskleid.

Eine weitere Überlebende trug einen Zweiteiler aus rotem Stoff, der ihre Brust und ihren Unterleib bedeckte. Ein Symbol für die Vergewaltigungen vom 7. Oktober. 

Vlada Patapov (25) flüchtete in einen roten Schal gehüllt vor den Hamas-Kämpfern, als diese das Supernova-Festival attackierten. Das Bild von Patapovs Flucht erlangte weltweite Berühmtheit. Auf der Modeschau trug sie ein blaues Kleid, das der israelischen Flagge ähnelt. Im Haar eine Friedenstaube. (ene)


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