Israelische Armee zeigt Hamas-Versteck
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Unter einem Spital:Israelische Armee zeigt Hamas-Versteck

Israelis rechtfertigen Bombenangriffe auf Spitäler mit neuen Videoaufnahmen
«Anzeichen gefunden, dass hier Geiseln gehalten wurden»

Das israelische Militär behauptet, die Hamas nutze Spitäler für ihre Terrorziele aus. Am Montagabend präsentierte Armeesprecher Daniel Hagari Videoaufnahmen, die diese Behauptung stützen sollen. Derweil verschlechtert sich die Lage für die Patienten zunehmend.
Publiziert: 14.11.2023 um 10:45 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2023 um 11:00 Uhr
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Ein Satellitenbild zeigt das Al-Rantisi-Kinderspital im nördlichen Gazastreifen. Hat die Hamas hier Geiseln festgehalten und Waffen gebunkert?
Foto: AFP
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Marian NadlerRedaktor News

Die Lage in Gazas Spitälern spitzt sich immer weiter zu. Es fehlt an allem: Strom, Wasser, Sauerstoff. Israel gibt der Hamas die Schuld für die dramatischen Zustände. Patienten und Schutzsuchende würden als «menschliche Schutzschilde» missbraucht, so ein Vorwurf. Unter den Gebäuden verstecke die Terrororganisation Kämpfer, Ausrüstung und Kommandozentralen, ein anderer.

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Die israelische Armee untermauerte ihre These vom Spital-Missbrauch am Montagabend in einer Pressekonferenz mit Videoaufnahmen. Man habe in der Al-Rantisi-Kinderklinik Beweise dafür gefunden, dass die Hamas Spitäler für seine «Terrormaschinerie» nutze, erklärte Armeesprecher Daniel Hagari (47).

Soldaten sollen im Keller des Spitals «Selbstmordwesten, Granaten, Sturmgewehre, Sprengsätze, Panzerfäuste und andere Waffen sowie Computer, Geld und so weiter» gefunden haben. Und weiter: «Wir haben auch Anzeichen gefunden, die darauf hindeuten, dass die Hamas hier Geiseln gehalten hat.» Geheimdienstinformationen würden dies bestätigen. Auch der Eingang zu einem Tunnel, der allem Anschein nach in das von der Hamas aufgebaute weitläufige Tunnelgeflecht unter dem Gazastreifen führt, soll entdeckt worden sein.

Hagari veröffentlichte zudem am Montagabend auf X ein Video, welches ihn im Kellergeschoss des Rantisi-Spitals zeigt. Hagari deutet in dem Video unter anderem auf einen Zettel an der Wand, der demnach eine Art Stundenplan sein soll, der genau auflistet, wann sich welcher Terrorist um die Geiseln kümmern musste. Die Echtheit des Stundenplans wurde nicht unabhängig verifiziert.

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Mit dem Al-Shifa-Spital und der Al-Quds-Klinik sind die beiden grössten Spitäler im Gazastreifen geschlossen. Israel zufolge befindet sich direkt unter dem Al-Shifa-Spital die Kommandozentrale der Hamas. Dort soll es gleich mehrere Eingänge zum Tunnelsystem geben, ausserdem Besprechungs-, Wohn- und Lagerräume.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des israelischen Geheimdienstes geht in der «New York Times» davon aus, dass sich unter dem Spital-Gebäude Hunderte Menschen verstecken könnten. Israelische Medien berichteten, dass sich dort auch Geiseln befinden könnten. Bestätigt ist dies jedoch nicht. Hamas und Spital-Verantwortliche dementieren.

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Am Al-Quds-Spital kam es am Montag zu Kämpfen, 21 Terroristen wurden getötet. Hamas-Kämpfer sollen die Soldaten mit zwei Panzerfäusten und kleineren Waffen aus dem Eingangsbereich des Spitals heraus beschossen haben. Die Kämpfer mit den Panzerfäusten sollen sich nach dem Hinterhalt wieder in dem Spital versteckt haben.

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