Totale Eskalation im russischen Fernsehen. Zwei Kreml-Propagandisten blaffen sich an. Es geht um den belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko und den Plan von Kremlchef Wladimir Putin (70), Atomwaffen in Belarus zu stationieren. «Du lügst, wiederholst Falschnachrichten» wirft der eine dem anderen vor.
Die irre Szene spielte sich jüngst im russischen TV ab. Was war passiert?
«Bist der Erste, der wegläuft»
Der kremlnahe Gast Boris Borisowitsch hatte den belarussischen Diktator heftig kritisiert. «Über Lukaschenko kann ich nicht schweigen», hatte der TV-Mann seine Argumentation begonnen. Seit 30 Jahren beschäftige er sich mit dem Machthaber des russischen Nachbarlandes. «Lukaschenko interessiert sich nur für eines – die Aufrechterhaltung seiner Macht», erklärte er.
«Und jetzt braucht er Atomwaffen, um seine Macht aufrechtzuerhalten?», fragte der Moderator. «Ich würde ihm keine Atomwaffen geben. Er wird, wenn es in Russland eine Krise gibt, der Erste sein, der mit den russischen Atomwaffen davonlaufen und sich dem Westen ergeben wird», brach es aus Borisowitsch heraus.
Einem anderen Gast platzte daraufhin der Kragen. «Du bist der Erste, der wegläuft», rief er Borisowitsch entgegen. «Ich laufe nirgendwo hin», entgegnete dieser.
Den anderen Gast schien das nicht zu beruhigen. «Warum bist du nicht im Donbass?», keifte er. Bevor der verbale Schlagabtausch vom Moderator unterbrochen werden konnte, nannte er Borisowitsch noch einen «Tölpel im liberalen Gewand».
Der Mega-Zoff zwischen den Propagandisten legt nahe: Die Entscheidung Putins sorgt für viel Gesprächsstoff.