Iran veröffentlicht Bericht
Gerichtsmedizin schliesst Polizeigewalt gegen Amini aus

Das staatliche Institut für Gerichtsmedizin hat im Zusammenhang mit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Polizeigewalt ausgeschlossen. Ursache sollen laut iranischen Medien Vorerkrankungen gewesen sein.
Publiziert: 07.10.2022 um 17:16 Uhr
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Der Tod von der iranischen Kurdin Mahsa Amini sorgte weltweit für Proteste.
Foto: keystone-sda.ch

Heute wurde ein Bericht von der iranischen Gerichtsmedizin veröffentlicht, in dem die Todesursache der Kurdin Mahsa Amini bekannt gegeben wurde. Nach Angaben des Nachrichtenportals Misan, soll die iranische Kurdin schon seit ihrer Kindheit an einer Schilddrüsenkrankheit gelitten haben.

Die Untersuchungen sollen demnach ergeben haben, dass es wegen der Vorerkrankung nach ihrer Verhaftung zu einem Herzversagen gekommen sei – was zu ihrem Tod geführt habe. Polizeigewalt sei ausgeschlossen, weil bei der Leiche etwa keine Spuren von einem Schlag auf dem Kopf gefunden wurden.

Aminis Eltern hatten in den letzten Wochen mehrmals eine Vorerkrankung bei ihrer Tochter dementiert. Sie sei bis zu ihrer Verhaftung durch die Sittenpolizei völlig gesund gewesen und alle gegenteiligen Behauptungen seien gelogen, so die Familie.

Iranische Behörden weisen Vorwürfe zurück

Die iranische Justiz wirft der Familie Amini wiederum vor, die Gesetze im Land zu missachten und mit dem Fall ihrer Tochter politische Stimmung gegen das iranische System machen zu wollen.

Die Sittenpolizei hatte Amini im September wegen ihres «unislamischen Outfits» festgenommen. Sie fiel ins Koma und starb am 16. September im Krankenhaus. Die Polizei weist zurück, Gewalt angewendet zu haben. Der Tod der 22-Jährigen hatte landesweite Proteste gegen den Kopftuchzwang und die islamische Führung ausgelöst. Sicherheitskräfte gehen auch mit Gewalt gegen Demonstranten vor, Dutzende Menschen wurden getötet. Darunter auch einige Minderjährige. (SDA)

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