Die Polizei in Udon Thani im Nordosten Thailands ermittelt in einem brisanten Fall. In der Nacht auf Sonntag fand sie eine leblose Person in einem Haus vor. Bei dem Opfer soll es sich laut thailändischen Medien um einen Mann (†53) handeln. Er soll versucht haben, in das Haus eines Schweizer Rentners (63) einzudringen. Der Schweizer soll sich zur Wehr gesetzt und den Eindringling zu Tode geprügelt haben.
Der Tote habe mehrere Platzwunden und Prellungen im Gesicht aufgewiesen und war bei Ankunft der Polizei an Händen und Füssen gefesselt. Laut Angaben der Polizei wird die Leiche obduziert.
Schweizer gibt an, aus Notwehr gehandelt zu haben
Beim Täter handelt es sich um einen pensionierten Schweizer Architekten. Den Ermittlern gab er an, er habe am späten Samstagabend in seiner Küche einen Kaffee getrunken, als seine Frau nach einem Trinkgelage mit Freunden nach Hause kam und sich schlafen legte. Kurz darauf soll der mit einem Revolver bewaffnete Eindringling über eine Mauer des Hauses geklettert sein und «Geld, Geld» geschrien haben.
Danach ist ein Kampf zwischen den beiden Männern entfacht, bei dem sich ein Schuss gelöst hat. Es wurde niemand getroffen. Der Schweizer hat den Einbrecher schliesslich überwältigt und bewusstlos geschlagen. Aus Sorge, der Eindringling könne das Bewusstsein wieder erlangen, bevor die Polizei eintrifft, habe er ihn schliesslich gefesselt. Er plädiert auf Notwehr.
Hat der Einbrecher aus Rache gehandelt?
Die thailändische Ehefrau (44) des Schweizers soll der Polizei gesagt haben, der Einbrecher, ein einfacher Landwirt, sei ein Freund eines Freundes. Sie hätten sich vor zehn Jahren kennengelernt und der Mann habe versucht, eine Beziehung mit ihr einzugehen. Sie beteuerte, seine Annäherungsversuche stets zurückgewiesen zu haben. Sie glaube, dass der Mann aus Rache in das Haus des Ehepaars habe einbrechen wollen.
Polizeigeneral Phisanu Unhaseri sagte den Medien, der Schweizer sei verhaftet worden. Ihm wird schwere Körperverletzung mit Todesfolgen vorgeworfen. Die Polizei überprüfe, ob der Täter tatsächlich aus Notwehr gehandelt habe und versprach Gerechtigkeit für beide Seiten. Die Ermittlungen laufen. (oco)
