«In Wirklichkeit bin ich ein guter Mensch.» Das schreibt Josef Fritzl (87) in seinem Buch. Der gelernte Elektrotechniker sorgte 2008 weltweit für Schlagzeilen, als seine schrecklichen Taten ans Licht kamen.
Das Buch des Inzest-Verbrechers soll «Die Abgründe des Josef F.» heissen, wie die österreichische «Kronen Zeitung» berichtet. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Österreicher sieht sich selbst als «verantwortungsvollen Familienmenschen». Zur Erinnerung: Josef Fritzl hielt seine Tochter jahrelang unter unmenschlichen Bedingungen in einem Keller. Sieben Kinder zeugte er mit ihr.
«Mit mehreren Inderinnen habe ich einige Kinder»
Der Österreicher soll aber noch mehr Kinder haben. «Dutzende sexuelle Affären» habe er während Dienstreisen gehabt, «manchmal nicht ohne Folgen». «Mit mehreren Inderinnen habe ich einige Kinder», so Fritzl. «Und mit einer Frau aus Ghana einen Sohn, auf den ich sehr stolz bin, weil er mittlerweile ein angesehener Anwalt ist.»
Nach Reue sucht man offenbar vergeblich. Dafür badet der 87-Jährige in Selbstmitleid, wenn er auf seine Verhaftung im Jahr 2008 zurückblickt. Er sei mit seinen Gedanken damals völlig allein gewesen. «Es gab niemanden, dem ich mich anvertrauen konnte.»
Zur Vergewaltigung seiner eigenen Tochter schreibt Fritzl laut «Kronen Zeitung» in seinem Buch: «Es ist längst nicht alles so geschehen, wie es in den Medien dargestellt worden ist. Doch obwohl ich von Reportern als ‹Monster› abgestempelt worden bin, liessen sich unzählige Personen davon nicht beirren.» Er habe Hunderte Briefe erhalten, in denen ihm die Leute «Mut zugesprochen» hätten.
Keine Spaziergänge im Gefängnishof möglich
Auch den Alltag im Gefängnis erwähnt Fritzl. «Ich bin in der Anstalt äusserst beliebt, weil ich mich meinen Mitinsassen und den Wachebeamten gegenüber stets nett und höflich verhalte», behauptet er. Nur auf Spaziergänge im Hof müsse er verzichten, «weil es halt einige Gefangene gibt, die nur darauf warten, mich verprügeln zu können».
Dass der Österreicher seine Taten nicht zu bereuen scheint, wird in einer Passage besonders deutlich. Darin schreibt er, er wolle sich «nicht mit den meisten meiner Haftkollegen ‹auf eine Stufe› stellen». Viele von ihnen hätten «schreckliche Morde» begangen. «Und dafür fehlt mir das Verständnis.»
Auch seine Zukunftspläne erwähnt der Inzest-Verbrecher im Buch. «Ich will natürlich die letzten Jahre meines Daseins in Freiheit verbringen.» Er würde wieder ins österreichische Amstetten ziehen, ins gleiche Dorf, in dem er seine Taten verübt hat. Dort würde er «vielleicht ein kleines Geschäft aufziehen» und «eine gemütliche Wohnung anmieten». (obf)