Am morgigen Dienstag ist es exakt zehn Jahre her, seit der österreichische Inzest-Vater Josef Fritzl zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. 24 Jahre lang hatte er seine Tochter im Keller festgehalten, sie vergewaltigt und mit ihr sieben Kinder gezeugt. Am 26. April 2008 kam das grausame Verbrechen ans Tageslicht, am 19. März 2009 wurde er verurteilt.
Die Medienaufmerksamkeit war riesig. Das «Opa-Monster», das sein Kind im «Hort des Grauens» festhielt. Andere Schlagzeilen sprachen von der «Inzest-Hölle».
«Er verlässt die Zelle kaum mehr»
Der heute 84-Jährige sitzt in der Justizanstalt Stein. Dort hat er sich 2017 für 545 Euro den neuen Nachnamen «Mayrhoff» gekauft, damit ihn neue Gefängnisinsassen nicht gleich erkennen. Doch der Plan ging nicht auf. Wohl durch eine gezielte Indiskretion von Amtes wegen kam der Namenswechsel an die Öffentlichkeit.
Jetzt packt ein Mithäftling gegenüber «oe24» aus. «Der Fritzl wurde und wird noch immer von allen geschnitten. Er hat sich total zurückgezogen, verlässt die Zelle kaum mehr, sucht keinen Anschluss und wirkt alles in allem so, als hätte er mit seinem Leben abgeschlossen», sagt er.
Fritzl soll unter fortgeschrittener Demenz leiden
Offenbar soll er immer öfter streiken und geht seinen Gefängnis-Jobs nicht mehr zuverlässig nach. Als Hausarbeiter sollte er eigentlich das Essen in seinem Stock austeilen, Botendienste erledigen oder kleine Anstreich- und Elektriker-Arbeiten verrichten. Fritzl soll wegen fortgeschrittener Demenz aber arbeitsunwillig sein.
Die Behörden wollen dies nicht bestätigen. Sie äussern sich nicht über seinen Gesundheitszustand. Auch die Gerüchte, wonach eine Tochter Fritzls gestorben sei, liessen sie unkommentiert. Sowieso ist kaum etwas über die Überlebenden des Inzest-Dramas bekannt. Sie leben unter neuem Namen an einem Ort, der nicht verraten wird. (nim)