Auf einen Blick
- Elon Musks Doge-Mitarbeiter tritt wegen rassistischer Kommentare zurück
- US-Vizepräsident J.D. Vance fordert Rückkehr des zurückgetretenen Mitarbeiters
- 78 Prozent von Musks Followern befürworten Rückholung des Mitarbeiters
Elon Musks (53) Department of Government Efficiency (Doge) sorgt seit Tagen für Schlagzeilen. Sein neues Team setzt sich aus jungen Studenten, frischen College-Absolventen und ehemaligen SpaceX-Praktikanten zusammen. Einer der Jungspunde (25) trat jetzt bereits wieder zurück. Der Grund: rassistische Kommentare. Das «Wall Street Journal» berichtete zuerst darüber.
Die Zeitung brachte einen inzwischen gelöschten X-Account mit dem 25-jährigen Marko Elez in Verbindung. In einem der Beiträge schrieb der Autor, er würde auch für Geld nicht ausserhalb seiner ethnischen Gruppe heiraten. In einem anderen rief er mit Blick auf die Vielzahl indischer Beschäftigter im Silicon Valley dazu auf, Hass gegen Inder zu normalisieren. «Ich war schon rassistisch, bevor es cool wurde», heisst es beispielsweise auf der Plattform.
Die Enthüllungen um Elez lösten in den USA heftige Reaktionen aus. Denn: Dem 25-Jährigen war vor seinem Rücktritt offenbar Zugang zum Zahlsystem des Finanzministeriums erteilt worden, worüber staatliche Zahlungen in einem Gesamtvolumen von mehr als sechs Billionen US-Dollar jährlich abgewickelt werden.
Vance will ihn zurück
Geht es nach US-Vizepräsident J.D. Vance (40) soll der Mann wieder in sein Amt zurückkehren. In einem Beitrag auf X nannte er Elez «ein Junge», dessen Leben nicht durch «dumme Social-Media-Aktivitäten» ruiniert werden sollte. «Ich bin natürlich mit einigen Beiträgen von Elez nicht einverstanden. Wir sollten jedoch keine Journalisten belohnen, die versuchen, Menschen zu vernichten», schreibt Vance.
Der Kongressabgeordnete Don Beyer aus Virginia bezeichnete die Entscheidung, Elez einzustellen, derweil als «Skandal». «Elon Musk gab einem selbsternannten ‹Rassisten› Zugang zu einem System, das alle finanziellen Zahlungen des US-Finanzministeriums kontrolliert», zeigte er sich empört.
Die Angst vieler Abgeordneten: ein uneingeschränkter Zugang der Musk-Behörde zu sensiblen Daten. «Deshalb haben wir Verfahren, um Beamte zu überprüfen, und deshalb stellen wir sie aufgrund ihrer Verdienste und nicht aufgrund ihrer persönlichen Beziehung zu einem reichen Mann ein», so Beyer.
Musk startet Umfrage
Finanzminister Scott Bessent gab am Donnerstag gegenüber US-Medien an, er habe persönlich einen der beiden Finanzmitarbeiter aus Musks Doge-Team überprüft. Aus der Aussage ging jedoch nicht hervor, ob es sich bei dem Mitarbeiter um Elez handelt. «Das sind hoch qualifizierte Profis», so Bessent. «Das ist keine vagabundierende Bande, die herumläuft und irgendwas tut.» Zudem versicherte er, dass die Männer lediglich eine Art «Lesezugriff» für das Zahlsystem erhalten würden.
Musk selbst startete am Freitagmorgen auf X eine Umfrage mit dem Titel: «Mitarbeiter von @Doge zurückholen, der unter einem inzwischen gelöschten Pseudonym unangemessene Aussagen machte?»
78 Prozent von Musks Followern beantworteten die Umfrage, die um 11.15 Uhr (Ortszeit) endete, mit «Ja». Musk wurde in den vergangenen Tagen stark für seine Entscheidung kritisiert, ein handverlesenes Team junger Männer im Alter zwischen 19 und 25 einzustellen, das ihm helfen soll, die Bundesbehörden zu entschlacken.