Herzzerreissende Geschichte aus Italien
Frau erwacht aus Koma – und erfährt, dass sie Mutter wurde

Monatelang liegt die Italienerin Caterina S. im Koma. Als sie wieder zu sich kommt, erfährt die 37-Jährige, dass sie Mutter geworden ist.
Publiziert: 12.06.2021 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2021 um 19:54 Uhr
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Toskanerin Cristina R. (37) ist im siebten Monat schwanger, als sie ins Koma fällt. Dann kommt Tochter Caterina zur Welt. Jetzt ist sie nach zehn Monaten aus dem Koma erwacht.
Foto: Facebook

Eine herzzerreissende Geschichte aus Italien: Eine Frau wacht nach 10 Monaten aus dem Koma auf. Das erste Wort, das sie aussprechen kann, ist «Mamma». Dabei weiss die Frau noch gar nicht, dass sie während ihres Komas selbst Mutter eines Töchterchens geworden ist.

Der Reihe nach: Es ist Juli 2020, die Toskanerin Cristina R.* (37) ist im siebten Monat schwanger. Mit ihrem Mann Gabriele S.* (42) lebt sie in der Nähe von Arezzo. Es soll noch einige Wochen dauern, bis Töchterchen Caterina auf die Welt kommen wird.

Doch plötzlich der Schock: Das Herz von Cristina R. steht für längere Zeit still. Dann fällt die Frau ins Koma. Notfall: Das Mädchen muss vorzeitig per Kaiserschnitt aus dem Bauch der Mutter geholt werden, wie «La Nazione» schreibt. Cristina weiss nicht, dass sie Mutter geworden ist, denn sie ist nicht bei Bewusstsein.

Schwere neurologische Schäden bei Mutter und Tochter

Mutter und Tochter erhalten einen Moment lang zu wenig Sauerstoff. Das verursacht schwere neurologische Schäden bei beiden.

Die letzten zwei Monate liegt Cristina R. in einer Spezialklinik bei Innsbruck (Ö). Jetzt ist sie aufgewacht.

Cristinas Mutter Mirella ist überwältigt, als ihre Tochter nach dem Aufwachen das Wort «Mutter» ausspricht. Es habe sich so angefühlt, wie sie ein zweites Mal zu gebären, wird sie bei «La Nazione» zitiert. Und auch Cristinas Ehemann Gabriele ist erleichtert: «Eine wahre Freude nach so viel Leid. Das medizinische Personal im Raum hat bestätigt, dass Cristina ihr erstes Wort gesagt hat.»

Spende-Kampagne auf «GoFundMe»

Aber der Weg zurück ist für Cristina R. noch ein langer: Sie muss eine neurologische Reha durchlaufen. Ihre Mutter Mirella sagt dazu: «Die Ärzte wollen sie wieder auf die Beine bringen und sind von Cristinas Potenzial überzeugt.»

Der Weg ist nicht nur lang, sondern auch teuer: Bis jetzt seien für den Transfer in die österreichische Klinik, die medizinischen Untersuchungen sowie die ersten drei Monate Aufenthalt 104'000 Euro ausgegeben worden. Umgerechnet 113'000 Schweizer Franken. Der Ehemann und Vater hat daher auf der Plattform «GoFundMe» eine Spenden-Kampagne eingerichtet.

Bis jetzt habe man Cristina die nötigen Therapien zusichern können, sagt Gabriele S. «Dank denen hat sich ihr Zustand verbessert.» Jetzt dürfe man damit aber nicht aufhören. «Meine Frau und meine Tochter haben es verdient, in bestmöglichem Zustand nach Hause zurückzukehren. Wir brauchen die Hilfe aller.»

Mutter und Baby haben sich noch nie gesehen

Das ursprüngliche Spenden-Sammel-Ziel von 150'000 Euro sei weiter angehoben worden, schreibt Gabriele S. auf der Spende-Plattform. Das neue Ziel: 300'000 Euro. Bis am Samstagnachmittag wurden über 180'000 Euro gesammelt.

Es werde dringend mehr Geld benötigt, schreibt der Ehemann und Vater. «Nur die Solidarität aller kann die Hoffnung am Leben erhalten. Deshalb bitten wir von ganzem Herzen, weiter zu spenden. Denn viele Tropfen bilden ein Meer.»

Auch wenn Mutter Cristina R. auf dem Weg der Besserung ist: Ihre Tochter hat sie noch nie gesehen. Umgekehrt hat das Töchterchen auch sein Mami noch nie sehen können. Auf der Facebook-Seite von Gabriele S. erfährt man in einem Beitrag, den eine «La Nazione»-Journalistin verfasst hat, dass Cristina und Caterina die gleichen tiefschwarzen Augen hätten. «Offen für das Leben, für das sie Leiden und Opfer in Kauf nehmen und an den Tag denken, an dem sie sich wieder und für immer treffen werden.» (nl)

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