«Helme aus dem Jahr 1941»
Militärexperte jammert im Propaganda-TV über Ausstattung

Wladimir Putin hat eine Teilmobilmachung ausgerufen. 300'000 Russen sollen in den Krieg ziehen. Doch die Ausrüstung, die ihnen zur Verfügung gestellt wird, stammt aus einem anderen Jahrhundert.
Publiziert: 23.09.2022 um 00:17 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2022 um 21:22 Uhr
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Der russische Militärexperte Michail Chodarjonok ärgert sich im Propaganda-TV über die Ausrüstung der russischen Soldaten.
Foto: Screenshot Russia TV

Im russischen Propaganda-TV ist Kritik am Kreml, Wladimir Putin (69) und seinen Entscheidungen eigentlich tabu. Doch immer häufiger äussern Russen im TV ihre Bedenken.

So beschwert sich nun ein Talkgast im Staatsfernsehen über die schlechte Ausrüstung russischer Soldaten. Dies, nachdem Putin entschieden hat, 300'000 Russen in den Krieg zu schicken.

Auf Russia 1 läuft in den Tagen nach der Teilmobilmachung eine Talksendung. Es wird darüber diskutiert, was es braucht, um in der Ukraine doch noch gewinnen zu können. Dabei ging es auch um Ausrüstung. So sagt der russische Militärexperte Michail Chodarjonok (68): «Wir sprechen viel über militärische Spezialisierung, über die Mobilisierung, aber was nicht weniger wichtig ist, ist, wie gut diese Leute ausgerüstet sind.»

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Helme von 1941, Tornister auch

Und weiter: «Das ist das zweite Problem, das wichtig ist. Sie sollten moderne Uniformen bekommen, moderne Ausrüstung, Rationen, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Gegenstände, die mit Unterstützung und Logistik zu tun haben, und moderne Waffen.» Er fordert neue Waffen statt Ausrüstung aus einem vergangenen Jahrhundert.

Er sagt: «Es sollten Ausrüstung und Waffen sein, die direkt aus unseren Fabriken kommen. Die Mobilisierung ist das Gesicht der Nation. Das ist kein schönes Bild, wenn unsere mobilisierten Bürger Helme aus dem Jahr 1941 erhalten und einen Tornister aus der gleichen Ära. Das zeichnet ein unangemessenes Bild.»

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Bei Michail Chodarjonok handelt es sich nicht um irgendjemanden. Er ist Militärkommentator für RT.com – und ein pensionierter Oberst. Er absolvierte die Höhere Ingenieurschule für Raketengestützte Flugabwehr in Minsk und die Kommandoakademie der Luftverteidigungskräfte. Er weiss, wovon er spricht.

Russland fehlt Kampfkraft

Auch wird aktuell daran gezweifelt, ob Russland überhaupt genügend Waffen hat. Denn obwohl die Teilmobilmachung zwar neue Kräfte in die Ukraine bringt, fehlt es Russland immer noch an einer entscheidenden Komponente, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) berichtet: Kampfkraft. Durch die Überrumpelung, als die Ukraine zum Gegenschlag ausholte, sei das russische Militär gravierend geschwächt. (euc)


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