Hallo, grilliert irgendjemand da draussen?
So riecht es im Weltall

Im Weltraum herrscht eine ganz andere Chemie als auf Erden. Obwohl es dort keine Luft gibt, die man riechen könnte, lassen sich die Düfte beschreiben.
Publiziert: 11.01.2024 um 17:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2024 um 10:22 Uhr
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Astronauten, die nach einem Weltraumspaziergang in die Internationale Raumstation (ISS) zurückkehren, ...
Foto: keystone-sda.ch
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Georg NopperRedaktor News

Das Universum besteht hauptsächlich aus einem luftleeren Vakuum. Im Weltall gibt es also kaum einen Ort, wo man überhaupt etwas riechen könnte. Trotzdem beschreiben einige Astronauten ungewöhnliche Gerüche, denen sie auf ihren Expeditionen begegneten.

Während der Apollo-Mondlandungen nahmen die Astronauten oft einen schiesspulverähnlichen Geruch wahr, wenn sie durch die Luftschleuse in ihre Mondlandefähre gestiegen waren und ihre Helme abgenommen hatten. In ähnlicher Weise berichten Astronauten, die nach einem Weltraumspaziergang in die Internationale Raumstation (ISS) zurückkehren, über den Geruch von Schiesspulver, Ozon und verbranntem Steak.

Verschiedene Erklärungsansätze

Hallo, grilliert irgendjemand da draussen? Das Magazin space.com beschreibt, woher diese kosmischen Gerüche kommen. Der Weltraum ist voll von allen möglichen Molekülen, von denen einige einen starken Eigengeruch haben, wenn wir sie auf der Erde wahrnehmen.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass während des Weltraumspaziergangs eines Astronauten einzelne Sauerstoffatome an seinem Raumanzug haften bleiben können. Wenn er dann in die Luftschleuse zurückkehrt und den Druck wieder erhöht, strömt molekularer Sauerstoff (O2) – bestehend aus zwei Sauerstoffatomen – in die Luftschleuse und verbindet sich mit den einzelnen Sauerstoffatomen zu Ozon (O3). Dies würde den sauren, metallischen Geruch erklären, den Astronauten beschreiben.

Hinter anderen Gerüchen stecken sogenannte Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), wird weiter vermutet. Diese findet man in verkohlten Lebensmitteln wie verbranntem Toast und grilliertem Fleisch. PAKs kommen auch im Weltraum regelmässig vor, so können sie von Astronauten leicht aufgenommen und in die Raumstation oder eine Raumkapsel gebracht werden.

Verfaulte Eier, Alkohol

Gerüche gibt es jedoch auch in weiter entfernten Regionen des Weltalls – wenn man denn so weit reisen könnte, um sie zu riechen. Als die Raumsonde Rosetta der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Jahr 2014 auf den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko traf, entdeckte sie eine Vielzahl von Molekülen in der Koma des Kometen, der Wolke aus Staub und Gas, die den festen Kern umgibt.

Zu diesen Molekülen gehören Schwefelwasserstoff, der verfaulten Eiern ihren Gestank verleiht, Ammoniak, das nach Urin riecht sowie Blausäure, die zwar giftig ist, aber angenehm mandelartig duftet. Die Raumsonde fand ausserdem süsslich riechenden Schwefelkohlenstoff und säuerlich-stechendes Formaldehyd.

Sagittarius B2, eine riesige Molekülwolke aus Gas und Staub in der Nähe des Zentrums der Milchstrasse, hat vermutlich ein bisschen eine Fahne. Sie enthält nämlich jede Menge Alkohol, darunter Vinylalkohol, Methanol und Ethanol. Bei Letzterem handelt es sich um die Sorte von Alkohol, die auch in Bier enthalten ist.

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