Kreisrunder Haarausfall
Neue Corona-Spätfolge erkannt

Wer an Corona erkrankte, hat ein höheres Risiko für Haarausfall. Das haben Forschende aus Südkorea herausgefunden. Frauen und Männer ab 20 Jahren sind gleichermassen betroffen.
Publiziert: 25.01.2024 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2024 um 15:41 Uhr
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Forscher fanden heraus: Wer an Corona leidet, hat ein höheres Risiko für Haarausfall.
Foto: Shutterstock
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Jenny WagnerRedaktorin News

Wer an Corona erkrankt, leidet in den meisten Fällen an Schnupfen, Husten und Fieber. Jüngste Studien zeigen, dass die Infektion auch zu Spätfolgen führen kann. Darunter Schlafstörungen, Darmerkrankungen und sogar kreisrunder Haarausfall. Die Berichte über Patienten mit Alopecia häufen sich.

Bei kreisrundem Haarausfall handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Auslöser können Viren, Impfungen und psychologischer Stress sein. «Es gibt eine wachsende Zahl von Berichten über das Neuauftreten, die Verschlimmerung und das Wiederauftreten von Alopecia nach Covid-19», heisst es in einem Bericht des Fachjournals «Jama Dermatology». Südkoreanische Forscher untersuchten die Daten von 260'000 Covid-Infizierte und 260'000 nicht infizierten Personen. Das Ergebnis: Wer an Covid litt, hat eine sechsmal höhere Chance, Haarausfall zu bekommen. Und auch das Risiko für Alopecia war deutlich erhöht.

Laut der Studie erlitten pro 10'000 Personen 43,19 Patienten kreisrunden Haarausfall. «Bei nicht Infizierten waren 23,61 von 10'000 Personen von kreisrundem Haarausfall nach einer Covid-19-Infektion betroffen», so die Forschenden. Alter und Geschlecht spielen keine Rolle. Männer und Frauen, die über 20 Jahre alt waren, waren gleichermassen betroffen.

Corona oder Pandemie-Stress?

«Allerdings gibt es nur wenige Belege für einen Zusammenhang zwischen Covid-19 und Alopecia», heisst es in der Studie. Man könne beispielsweise nicht überprüfen, ob der Haarausfall durch die Infektion oder den allgemeinen psychischen Stress aufgrund der Pandemie ausgelöst wurde.

Doch in manchen Fällen kommt es nur zu temporärem Haarausfall. Die «New York Times» schreibt von vermehrtem telogenem Effluvium. Dabei handelt es sich um plötzlichen Haarausfall, der wieder verschwindet. «Forscher haben herausgefunden, dass Menschen mit einer Covid-19-Infektion in der Vorgeschichte ein viermal höheres Risiko haben, an Haarausfall zu erkranken, als Menschen, die nicht infiziert waren», heisst es in dem Artikel.

Spätfolgen können Demenz und Herzprobleme sein

Über die Spätfolgen der Corona-Infektionen ist noch nicht viel bekannt. Eine Studie, die 2022 im Fachmagazin «The Lancet» erschienen ist, untersuchte die Auswirkungen auf das Gehirn. Über 1,2 Millionen Fälle wurden untersucht. Das Fazit: Das Risiko für neurologische und psychiatrische Erkrankungen wie etwa Demenz noch bis zu zwei Jahren nach Corona ist erhöht. Im ersten halben Jahr ist das Demenz-Risiko um 33 Prozent erhöht.

Wissenschaftler warnten in der Publikation auch vor einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, eine Herzschwäche oder einen plötzlichen Herztod – und das noch mindestens ein Jahr nach der Erkrankung.

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