Die Klimaaktivisten erhalten Zustimmung von öffentlich-rechtlichen Journalisten aus Deutschland. Özden Terli (51), Meteorologe und Moderator beim ZDF, schreibt auf Twitter: «Würde es ein Künstler machen, wäre es eine Kunstaktion.» Hintergrund: Am Sonntagnachmittag haben zwei deutsche Klimaaktivisten der Gruppe «Letzte Generation» im Barberini-Museum in Potsdam ein Bild des französischen Malers Claude Monet (1840–1926) mit Kartoffelstock beworfen.
Auch Jessica Kordouni, Rundfunkrätin beim NDR und Grünen-Politikerin, unterstützt die Aktion: «Kartoffelbrei und Tomatensuppe sind absolut Kunst. Monet und Van Gogh hätten diesen Protest gemocht», so äusserte sie sich auf Twitter. Weiter schrieb sie: «Es geht immerhin um die Schönheit dieser Welt, die gerettet werden muss.»
Weniger begeistert von der Aktion ist Gabor Halasz (45), Journalist im ARD-Hauptstadtstudio. Er beklagte auf Twitter: «Kann es sein, dass wir mehr über Leute reden, die irgendetwas auf Bilder kippen – als über den Klimawandel?»
Klima-Aktivisten wieder auf freiem Fuss
Im Netz geben nicht nur die Aktionen der Klimaaktivisten zu reden, sondern auch wie darüber berichtet wird. In einem Text des «BR24» – ein Nachrichtensender aus Bayern – stand, dass den Klimaaktivisten eine neue Aktion «gelungen» sei. Sogleich wurde ihnen unterstellt, dass sie diese Tat als etwas Positives bewerten. Wenig später reagierte das Medium. Es handle sich um ein Missverständnis. Gemeint war, dass es den Aktivisten «gelungen» sei, «ihren Plan umzusetzen», schreibt die «Bild».
Mittlerweile befinden sich die beschuldigten Klimaaktivisten wieder auf freiem Fuss. Die zwei Personen seien am Sonntag nach der Befragung auf dem Revier entlassen worden, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion West am Montag. Gegen die beiden werde wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch ermittelt. (nab)