Am Montag tritt im deutschen Bundesland Baden-Württemberg direkt hinter der Schweizer Grenze eine neue Corona-Verordnung in Kraft. Dank anhaltend tiefer Ansteckungszahlen hat das in der Region vor allem massive Lockerungen zur Folge.
So gelten zum Beispiel beim Einkaufen, beim Sport, im Schwimmbad oder im Restaurant keine besonderen Regeln mehr ab kommender Woche. Unter freiem Himmel sind auch Grossveranstaltungen mit bis zu 1500 Personen wieder ohne weitere Auflagen möglich. In geschlossenen Räumen sind bis zu 500 Personen zugelassen, die weder getestet, geimpft noch genesen sein müssen. Bloss die Maske bleibt noch ein stetiger Begleiter.
«Wir haben gelitten»
Damit wird die Region auch für Schweizer als Ausflugsziel auf einen Schlag wieder deutlich attraktiver. Besonders froh darüber ist man im Europapark in Rust (D), rund eine Auto-Stunde hinter der Grenze. Die anstehenden Lockerungen seien «wie Ostern und Weihnachten zusammen», sagt Sprecher Dieter Borer zu Blick.
Über 50'000 Menschen strömten in normalen Jahren pro Tag in den Freizeitpark. Vor allem der Schweizer Markt ist in den letzten Monaten aber komplett zusammengebrochen. «Besonders die Auflage, dass auch Kinder einen negativen Test vorweisen mussten, hat viele Schweizer Familien von einem Besuch abgehalten», sagt Borer.
Von den strikten Regeln bleibt jetzt nur noch das Masken-Obligatorium in geschlossenen Räumen und an Orten, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Borer vom Europapark sagt gegenüber Blick dazu: «Wir haben gelitten. Aber wir hoffen sehr, dass wir nun auch wieder viele Schweizer bei uns begrüssen können.»
Delta-Variante ist eine Gefahr für die Lockerungen
Damit die Lockerungen im süddeutschen Raum anhalten und die zurückgewonnenen Freiheiten nicht wieder Schutzmassnahmen weichen müssen, dürfen die Fallzahlen einen bestimmten Inzidenzwert in der Region nicht übersteigen.
Die sich immer weiter verbreitende Delta-Variante des Coronavirus könnte dabei zur Gefahr werden. Neben Wissenschaftlern hat auch die deutsche Bundeskanzlerin nochmals zur Vorsicht gemahnt. Denn trotz derzeit rückläufiger Inzidenzwerte sei die neue und offenbar ansteckendere Virus-Variante deutlich auf dem Vormarsch. Eine vierte Welle hätte dann mit grosser Wahrscheinlichkeit auch wieder härtere Massnahmen zur Folge. (cat)