Der Himmel ist bedeckt, der Parkeingang des Europa-Parks leerer als gewohnt, Gekreische aus allen Himmelsrichtungen hörbar. DJ Bobo (53) erscheint überpünktlich zum Interviewtermin mit SonntagsBlick, wenige Minuten später fährt Europa-Park-Geschäftsführer Michael Mack (41) mit seinem Smart vor. «Wir waren gerade noch beim Golfen», sagt Mack. Ein Hobby, dem sie während der Corona-Pandemie vermehrt nachgegangen sind. «So gut wie Michael werde ich aber nie, er spielt schon viel länger», meint DJ Bobo. Sein Handicap liege bei sechsundzwanzig, das von Mack bei neun. Schnell wird klar: Die beiden sind nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Freunde.
Kennengelernt haben sich die zwei, als Michael Mack, Enkel des Europa-Park-Gründers Franz Mack (1921–2010), mit gerade mal 18 als Shuttle-Fahrer arbeitete. «Mein Vater meinte, ich solle Geld verdienen. Also kutschierte ich die Leute von unserem Hotel an eine Party – darunter auch DJ Bobo. Bei der Rückfahrt kam uns die Idee, dass er künftig im Europa-Park auftreten könnte.» 1998 fand mit der Plattentaufe des Albums «Magic» die erste gemeinsame Veranstaltung an.
Seit 2008 sämtliche Tourpremieren im Europa-Park
Heute leiht Bobo seine Stimme dem Schweizer Maskottchen «Böckli» in den parkeigenen Filmen, seit 2008 finden auch alle DJ-Bobo-Tourneepremieren im Europa-Park statt. «Mittlerweile haben wir uns gegenseitig zu unseren Hochzeiten eingeladen und planen Familientreffen.» Beide sind verheiratet und haben zwei Kinder.
Dass sich Mack und Bobo stets zur Seite stehen, hat auch die Corona-Pandemie gezeigt. Obwohl sie aus unterschiedlichen Geschäftsfeldern kommen, plagten die zwei Unternehmer während dieser Zeit ähnliche Sorgen. «Wir mussten alles herunterfahren und schliessen. Am Anfang des ersten Lockdowns haben wir miteinander per Videocall telefoniert. Wir wussten beide nicht, was auf uns zukommt, und waren ratlos», erzählt Mack.
Schwierige Zeit für DJ Bobos Kinder
Normalerweise arbeitet DJ Bobo stets in seiner Kreativ-Oase in Florida (USA) an neuen Projekten. Dies war nun aufgrund der Einreisesperren nicht möglich. «Für mich waren die Lock- und Shutdowns aber gar nicht so schlimm», meint er. Schwieriger seien sie für seine Tochter Kayley (14) und seinen Sohn Jamiro (18) gewesen. «Auf reale, soziale Kontakte verzichten zu müssen, ist schwierig in dem Alter. Vor allem für Jamiro: Endlich 18 und kann trotzdem nicht auf Partys gehen.» Immerhin: Der Sohnemann sei nun im Militär und entscheide danach, welche berufliche Laufbahn er einschlagen möchte. «Da war er sich bislang noch nicht so sicher.»
Mittlerweile haben sich die Corona-Ansteckungszahlen verbessert, DJ Bobo tüftelt an seiner nächsten Tournee, und der Europa-Park ist wieder geöffnet. Unsicherheiten seien aber noch immer da. Mack: «Da die Besucherzahl aktuell auf maximal 50 Prozent beschränkt ist, sind wir immer noch weit weg von der Normalität.» Trotz des Umsatzverlusts von 327 Millionen Franken sei aber ein neuer Themenbereich mit einer Achterbahn in Planung. Wann genau die Eröffnung geplant ist, verrät er nicht.
«DJ Bobo darf auch in dreissig Jahren im Europa-Park auftreten»
Klarer ist: 2023 wird DJ Bobo seine nächste Konzertpremiere im Europa-Park feiern. Auf drei Bühnen will der gelernte Konditor durch die Arenen in der Schweiz und Deutschland ziehen. Dass er noch so lange damit wartet, sei kein Corona-Pessimismus. «Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das grosse Publikum erst dann bereit für grosse Events ist. Und die Verkaufszahlen geben mir recht.» Derzeit stehe eine vierte Show im Europa-Park zur Diskussion.
Das freut auch Michael Mack.«Von mir aus darf er auch noch in dreissig Jahren hier auftreten», sagt er. Für DJ Bobo eine sehr optimistische Vorstellung, «auch wenn Cher es mit 75 noch schafft». An einen Ruhestand will er dennoch nicht denken. «Solange ich noch Visionen habe und die Menschen in die Halle strömen, bleibe ich der Bühne treu.»
Alle Involvierten des Interviewtermins waren entweder getestet, geimpft und/oder genesen. Auf den Bahnen, im Wartebereich und in Innenräumen des Europa-Parks herrscht Maskenpflicht, für die Fotos wurde der Mund-Nasen-Schutz abgenommen.
Der Besuch des Europa-Parks, des Wasserparks Rulantica und des Virtual-Reality-Abenteuers Yullbe steht nun auch wieder Schweizer Touristen offen. Nötig für den Besuch ist entweder ein negativer Coronatest, ein Impfnachweis oder der Nachweis einer überstandenen Corona-Erkrankung. Tests können auch vor Ort gemacht werden, die Kosten liegen bei rund 25 Euro. Im Park muss in Innenräumen und auf den Bahnen ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Öffnung findet unter der wissenschaftlichen Begleitung des Universitätsklinikums Freiburg statt.
Der Besuch des Europa-Parks, des Wasserparks Rulantica und des Virtual-Reality-Abenteuers Yullbe steht nun auch wieder Schweizer Touristen offen. Nötig für den Besuch ist entweder ein negativer Coronatest, ein Impfnachweis oder der Nachweis einer überstandenen Corona-Erkrankung. Tests können auch vor Ort gemacht werden, die Kosten liegen bei rund 25 Euro. Im Park muss in Innenräumen und auf den Bahnen ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Öffnung findet unter der wissenschaftlichen Begleitung des Universitätsklinikums Freiburg statt.