Das Warten hat ein Ende! Ein halbes Jahr standen die Achterbahnen im Europa-Park in Rust (D) wegen der Corona-Pandemie still. Jetzt hat der Freizeitpark seine Pforten wieder geöffnet. 10'000 Besucher durften am Samstag in den Park, rund die Hälfte der Spitzenkapazität.
Es herrscht im ganzen Park eine strikte Maskenpflicht. Das trübt die Freude über die Wiedereröffnung aber keineswegs. Bernhard Hürzeler (54) aus dem Kanton Aargau ist ein eingefleischter Europapark-Fan und war schon frühmorgens auf den Achterbahnen: «Ich konnte dreimal sitzen bleiben. Das ist absolut geil», sagt Hürzeler zu Blick TV.
Kurze Wartezeiten, grosse Freude
Hürzeler hat sich auf seine Maske einen Sticker von der Euro-Maus geklebt. Für ihn ist der Europapark mehr als ein Freizeitpark: «Hier kann man Spass haben und einfach wieder leben.»
Für dieses Stückchen Normalität in der Corona-Krise brauchte der Park-Fan auch etwas Glück: Allein für den ersten Tag habe es 50'000 Ticket-Anfragen gegeben. Die meisten Leute gingen leer aus.
Die Glücklichen, die sich ein Ticket ergattern konnten, schätzen vor allem die kurzen Wartezeiten vor den Attraktionen Silverstar, Bluefire oder Wodan: Länger als ein paar Minuten, muss man nirgends anstehen.
Kurzerhand den Test nachgeholt
Um in den Park reinzukommen, müssen strenge Massnahmen befolgt werden. Gäste brauchen einen Nachweis, der aufzeigt, dass sie negativ getestet sind. Oder geimpft. Oder genesen. Es gibt Testmöglichkeiten vor Ort – aber laut Betreiber nur in Ausnahmefällen.
«Wir wussten nicht, dass man sich testen lassen muss», sagt Pascal Wenzinger (42) aus Reichenburg (AG). Kurzerhand musste er mit seiner Familie noch eine Apotheke aufsuchen. Dort liess sich die ganze Familie kurzfristig testen. Das Testresultat: Viermal negativ. Dem Park-Besuch steht nichts mehr im Weg. «Wir haben Dauerkarten und freuten uns schon riesig, dass wir wieder hierhin kommen durften», sagt Familienvater Wenzinger.
Inhaber Mack: «Die Schliessung hat weh getan»
Europapark-Chef Roland Mack (71) steht bei der grossen Eröffnungssause am Samstagmorgen auf der Bühne und sagt: «Es war eine schwierige Zeit, weil wir nie wussten, wann der Park wieder aufgehen kann». Tausende Briefe mit dieser Frage musste er unbeantwortet lassen. «Das hat weh getan», so Mack.
Der Parkbetrieb wird von Dutzenden Wissenschaftlern begleitet. Sie untersuchen, ob und wie es im Freizeitpark zu Ansteckungen mit dem Coronavirus kommt. Mack will der Bundesregierung ein Gutachten vorlegen, um zu zeigen «dass nicht jede Massnahme in der Vergangenheit richtig war.»
Pro Tag hat der Freizeitpark 200'000 bis 300'000 Euro Verlust gemacht. «Entsprechend gross ist die Freude im Haus, dass wir nun die Chance bekommen, endlich wieder zu öffnen», sagt Mack.