Während sich Meerjungfrauen im Wasser räkeln und Elfen und Feen über das Gelände huschen, schlendert Roland Mack (71) entspannt über die nigelnagelneue Anlage von Rulantica – die imposante Wasserwelt hat nun auch einen Aussenbereich. Svalgurok heisst das gute Stück. Mit 1500 Liegen, Rutschen und jeder Menge Platz zum Planschen für Gross und Klein.
«Vor wenigen Monaten waren das nur Maisfelder, und heute steht hier Deutschlands grösster Wasserspielplatz», sagt der Park-Patron stolz zu Blick. Zur Eröffnung knallt die Sonne vom Himmel wie selten im Jahr: 26 Grad. Und Mack steigt kurzerhand mit Schuhen und Jeans ins Wasser: «Es könnte nicht schöner sein. Wir alle sind einfach überglücklich, dass wir nach dem Europapark auch Rulantica eröffnen können – und gleichzeitig unseren Gästen eine neue Attraktion präsentieren!»
Grosse Investitionen trotz herber Verluste
Schon zweimal musste die Wasserwelt wegen Corona schliessen – nun also die dritte Eröffnung. Harte Monate liegen hinter der Familie Mack. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Und: Durch Corona fehlt Geld in der Kasse. Viel Geld. Zirka 300 Millionen Euro, umgerechnet 329 Millionen Franken. Dennoch wurde nicht gespart. Im Gegenteil, für Rulantica wurde ein neuer Aussenbereich geplant und schliesslich auch gebaut. Die Familie hat mächtig investiert. Mehrere Millionen. Wie viel genau, ist Betriebsgeheimnis.
Während der neue Aussenbereich entstand, wurde zusammen mit der deutschen Universität Freiburg an einem ausgeklügelten Corona-Sicherheitskonzept getüftelt. Zeitgleich gab es Verhandlungen mit den Behörden. Das grosse Ziel: öffnen, aber sicher. Die Mühe zahlt sich aus. Der Europapark ist bereits geöffnet. Nun folgt die riesige Wasserwelt. «Wir haben viel Zeit und Geld investiert, um unsere Anlagen absolut sicher zu machen.» Die Massnahmen greifen: Hinweisschilder an den Wänden und am Boden, Mitarbeiterschulungen, eine limitierte Anzahl Gäste.
Vorreiter und Vorbild Europapark
Der Europapark soll Vorbild sein und zeigen, dass Parks auch sicher öffnen können. «Wir hatten letztes Jahr über zwei Millionen Gäste und praktisch kaum einen einzigen Corona-Fall.» Kein Wunder, denn nur Getestete, Geimpfte oder Genesene dürfen den Europapark oder Rulantica besuchen.
Wichtig für die Tests: Sie dürfen nicht älter als 24 Stunden sein. Und: Selbsttests werden nicht akzeptiert. In der Umgebung rund um den Freizeitpark gibt es aber mehrere Testzentren. Auch der Europapark hat eines. Die Tests sind für Deutsche gratis, Schweizer zahlen um die 20 Franken.
Spass haben und Corona vergessen
Dass jetzt nach dem Europapark auch die Wasserwelt öffnen darf, freut Mack besonders. Selbstverständlich war das nämlich nicht. «Im Wasser kann man ja keine Maske tragen. Daher gibt es auch keine Mundschutzpflicht in der Halle und im Aussenbereich», so der Park-Boss.
Damit die Gäste trotzdem sicher sind, wird die Luft im Innenbereich alle zwei Stunden ausgetauscht. Zudem sind die Tickets limitiert. «Viel Platz, wenig Gäste, dazu die Massnahmen. Ich denke, es gibt wohl keinen sichereren Ort als den Europapark», so das Familienoberhaupt. Die Ansage ist klar: Wer in den Europapark kommt, der soll Spass haben – und Corona für ein paar Stunden vergessen.