Russland soll neue Bombe im Einsatz haben
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Flugweite von 40 Kilometern:Russland soll neue Bombe im Einsatz haben

Gleitbomben könnten Verlauf des Krieges verändern
Verzögert diese neueste Waffe Russlands Kiews Gegenoffensive?

Russland scheint mit einer neuen Waffe den Kriegsverlauf in der Ukraine zu beeinflussen: Sogenannte Gleitbomben könnten Kiew dazu zwingen, seine Pläne für die Gegenoffensive zu überarbeiten.
Publiziert: 08.05.2023 um 03:05 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2023 um 10:00 Uhr
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2. Mai 2023: Soldaten des ukrainischen Grenzschutzes nehmen an einer Militärübung in der Zentralukraine teil.
Foto: Keystone

Nicht nur russische Störsender schwächen die Schlagkraft der ukrainischen Streitkräfte. Neu bereiten sogenannte Gleitbomben den Kiewer Militärstrategen Kopfzerbrechen. Diese neuesten Waffen Russlands verändern offenbar den Verlauf des Krieges. Gleitbomben scheinen so wirksam, dass sie Kiew dazu zwingen könnten, seine Pläne für die geplante Frühlingsoffensive zu überdenken. «Unsere Luftverteidigung ist gegen die Bomben ineffizient», zitiert das Militärmagazin «Military Watch» Yurii Ihnat (45), den Sprecher der ukrainischen Luftwaffe.

Gleitbomben sind mit «Flügeln» ausgestattet, die ihnen eine grössere Reichweite verleihen. Der bereits im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen entwickelte Bombentyp kann in niedriger Höhe und weit genug fliegen, um radargesteuerten Luftabwehrsystemen zu entgehen. Diese Bomben stellen demnach eine «sehr ernste Bedrohung» für die Ukraine dar, so Luftwaffenoberst Ihnat.

Seit etwa einem Monat setze Russland intensiv Gleitbomben ein – mindestens 20 täglich, sagte Ihnat der britischen Zeitung «The Telegraph». Die Bomben könnten der Grund dafür sein, weshalb Kiew seine Offensivpläne aufzuschieben hat. Die geflügelten Bomben sind billiger und einfacher herzustellen als hochtechnologische Präzisionsmunition wie ballistische Raketen und Marschflugkörper – und offenbar hocheffizient im Einsatz.

«Diese Bomben sind ein Problem»

Mit einer Reichweite von um die 40 Kilometer erlauben die Bomben den russischen Kampfpiloten, ihre Luftmacht noch wirksamer einzusetzen. Bodenziele können ausgelöscht werden, ohne dass russische Kampfflugzeuge in Reichweite der ukrainischen Luftabwehr geraten. Russische Kampfjets können Gleitbomben abwerfen, ohne riskante Einsätze in der Nähe der Frontlinien zu fliegen.

Boden-Luft-Raketen auch mit grosser Reichweite «können wir manchmal abfangen», so Oberst Ihnat. «Aber diese Gleitbomben sind ein Problem.» Die tieffliegenden Bomben sind auch aufgrund ihrer geringen Grösse von Radarsystemen schwieriger zu erkennen als herkömmliche Langstreckenwaffen.

Zudem setzen die Russen elektronische Störsender und Anti-Radar-Techniken ein. Der ukrainischen Luftabwehr bleibt nur ein kurzes Zeitfenster, um die Bomben ins Visier zu nehmen – wenn die Geschosse überhaupt erst entlarvt werden können. (kes)

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