Postet verstörende Fotos
Selenski zeigt auf Facebook erstmals das wahre Gesicht des Krieges

Selenski bricht auf Facebook mit seiner eigenen Linie. Zum ersten Mal postet er Fotos von Kriegsopfern. Der ukrainische Präsident will wachrütteln. Er zeigt, was die Welt vom Krieg sonst nicht sieht.
Publiziert: 04.05.2023 um 02:32 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2023 um 09:57 Uhr
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Ein von Russen bombardierter Supermarkt in Cherson.
Foto: Facebook @zelenskiy.official
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

In Medien veröffentlichte Bilder vom Krieg in der Ukraine zeigen kein Blut und keine der zugerichteten Opfer. Fotografen liefern zwar verstörende Bilder von Opfern und der Front. Doch aus Gründen von Medienethik und geltenden Richtlinien werden keine Bilder von Toten gezeigt.

Mit dieser Abmachung bricht jetzt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (45). Auf seiner Facebook-Seite zeigt er die Grauen des Krieges. Vorher teilte er Bilder von schweren Zerstörungen. Aber nie von Toten.. «Die Welt», schreibt er, «muss das sehen und wissen.»

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Werde Russland niemals verzeihen

Die Bilder zeigen von Russen bombardierte Zivilbereiche: einen Bahnhof, eine Wohnung, einen Baumarkt, einen Supermarkt und eine Tankstelle. Mit am Boden liegenden, unkenntlichen Toten. «Wissen Sie, was diese Orte verbindet?», fragt Selenski. «Es ist der blutige Fussabdruck, den Russland mit seinen Granaten hinterlässt.»

Die Opfer sind Männer, Frauen und Kinder in Cherson – 21 insgesamt, die in der gleichen Gegend am gleichen Tag in russischem Bombenhagel gestorben seien. 48 überlebten verletzt. «Wir werden den Schuldigen niemals verzeihen», schliesst Selenski. «Lasst uns das böse Land besiegen und alle Schuldigen zur Rechenschaft ziehen!»

Erhalten Selenskis Facebook-Posts sonst je ein paar Hundert Kommentare, sind fünf Stunden nach Veröffentlichung des Posts schon mehr als 2000 Kommentare aus aller Welt eingegangen. «Herzzerreissend», ist zu lesen. Auf Ukrainisch schreibt jemand: «Gott helfe uns, diesen verdammten Krieg zu beenden.»

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