Das ist der Abrams-Panzer der USA
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Ein Schwergewicht im Kampf:Das ist der Abrams-Panzer der USA

Gigant mit Glattrohrkanone – USA schicken 31 Stück in die Ukraine
Das können die Abrams-Panzer aus den USA

Monatelang ignorierten die USA Selenskis Forderungen von Kampfpanzern. Nach langem Zögern hat Deutschland zugesagt und schickt Leopard-Panzer. Die USA ziehen mit und sichern der Ukraine Abrams M1. Doch wie stark ist der Ami-Panzer überhaupt?
Publiziert: 25.01.2023 um 19:12 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2023 um 10:53 Uhr
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Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine 14 Leopard-Panzer zugesichert.
Foto: Getty Images
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Jenny WagnerRedaktorin News

Nach wochenlangem Hin und Her hat sich Deutschland entschieden: Es liefert Leoparden-Kampfpanzer in die Ukraine – und die USA wollen mitziehen. 31 Kampfpanzer des Typs Abrams M1 will US-Präsident Joe Biden (80) in die Ukraine schicken, wie das Weisse Haus gestern bekannt gab.

Auch die USA liefern Panzer an die Ukraine
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Weitere Hilfe aus dem Westen:Auch die USA liefern Panzer an die Ukraine

Die Ukraine erhofft sich durch die Panzer einen Vorteil auf dem Schlachtfeld. Die ukrainische Armee ist angeschlagen. Es fehlt an schweren Geschützen. Und die Nachrüstung von Panzern ist erschwert, weil Russland viele Fabriken und Fertigungsstrassen etwa für Panzermunition zerstört hat.

Die Ukrainer brauchen nach eigenen Angaben unbedingt die schweren Panzer, um die russischen Truppen erfolgreich zurückschlagen zu können. «Deutsche Panzer sind überlebenswichtig», stellte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew (47), jüngst klar. Jetzt bekommt das angegriffene Land sogar Unterstützung aus den USA.

Er ist sehr schwer und schluckt gewaltig Treibstoff

Der nach dem US-General Creighton Abrams (1914–1974) benannte Panzer wurde in den 1970er-Jahren entwickelt und 1980 in Dienst gestellt. Er geht ironischerweise ebenso wie der Leopard-2-Panzer auf ein gescheitertes deutsch-amerikanisches Projekt zur Entwicklung eines gemeinsamen Kampfpanzers in den 1960er-Jahren zurück.

Der vom Rüstungskonzern General Dynamics produzierte Abrams gilt in seiner neuesten Ausführung als einer der modernsten Panzer weltweit. Der Turbinenantrieb mit einer Stärke von 1500 PS bringt den Panzer auf eine Höchstgeschwindigkeit von 68 Kilometern pro Stunde, Hauptwaffe ist eine 120-mm-Kanone. Der Panzer ist allerdings mit einem Gewicht von knapp 67 Tonnen sehr schwer und schluckt gewaltige Mengen Treibstoff.

Abrams-Panzer werden im Gegensatz zum Leopard nicht mit einem Dieselmotor, sondern mit Gasturbinen angetrieben. Die Gasturbine ist bei gleicher Leistung kleiner und leichter als ein Dieselmotor. Ausserdem wird keine Kühlflüssigkeit benötigt, sondern ein beliebiger Kraftstoff eingesetzt – etwa Benzin, Diesel oder Kerosin. Der entscheidende Nachteil zum Leopard 2: Abrams-Panzer verbrauchen mehr Kraftstoff. Während der Leopard 530 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht, sind es beim Abrams 700 Liter Kraftstoff.

Glattrohrkanone und zwei Maschinengewehre

Abgesehen vom Treibstoff ist die Bauart von Leopard und Abrams nahezu identisch. Beide überzeugen sie vor allem mit drei Komponenten: Beweglichkeit, Feuerkraft und Schutz. Auf dem Schlachtfeld kann der Abrams der Ukraine einen entscheidenden Vorteil bieten.

Der Abrams M1 besitzt mehrere Möglichkeiten, anzugreifen. Die erste ist eine Glattrohrkanone mit einem Durchmesser von 120 Millimetern von Rheinmetall, auch M256 genannt. Neben der Kanone führt er noch zwei M240-Maschinengewehre sowie eine M48 an der Kommandantenluke.

Um andere Panzer ausser Gefecht zu setzen, besitzt der Abrams ein Wuchtgeschoss, das jeden Panzer durchdringen kann. Für Kämpfe auf dem Gelände gibt es die M830-Geschosse, die selbst Gegner treffen, die sich in Gebäuden verstecken. Infanterie kann durch Schrotgeschosse bekämpft werden. Diese Geschosse treffen Ziele, die bis zu 500 Meter vom Abrams entfernt sind.

Innert neun Sekunden dreht sich der Turm des Panzers um die eigene Achse. Im Inneren des Panzers ist Platz für vier Soldaten.

USA haben 6000 Abrams-Panzer im Bestand

Auch die moderne Ausstattung des Fahrzeuginneren unterscheidet den Abrams von Panzern sowjetischer Bauart. Daten des fahrzeugübergreifenden Informationssystems (IVIS) werden direkt an den Panzer übermittelt, und unabhängig erhält er Wärmebildaufnahmen, sodass feindliche Einheiten erkannt werden können. Egal, welche Wetterbedingungen auf dem Schlachtfeld herrschen.

Der Abrams M1 ist ein wahrer Koloss und kann nicht so einfach zerstört werden. Die äussere Schutzhülle besteht aus Panzerstahl. Die Stromversorgung im Panzer hat mehrere Pfade, damit das Gerät auch bei starker Beschädigung noch einsatzfähig ist. In einem leicht gepanzerten Bereich trennt eine Schutzhülle den Treibstofftank und die gelagerte Munition von der Besatzung. Dadurch sollen Treibstoffbrände und Munitionsexplosionen verhindert werden.

Laut Jahresbericht von «Military Basis» zählten die USA letztes Jahr 6000 Abrams-Panzer. 31 davon helfen nun der Ukraine zur Verteidigung gegen den russischen Invasoren.

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