Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist alarmiert. Die Delta-Variante vermehrt sich schneller und ist ansteckender als das herkömmliche Coronavirus. Das würden zwei Studien aus China und Kanada beweisen.
In China wurden Menschen untersucht, die nach Kontakt mit einem Delta-Variante-Infizierten in Quarantäne waren. Der PCR-Test sei bei ihnen schon nach durchschnittlich vier statt wie bei früheren Varianten nach sechs Tagen positiv gewesen.
Ausserdem sei die Viruslast beim ersten Positiv-Test 1200 Mal höher gewesen als bei ursprünglichen Virusvarianten. «Das legt nahe, dass diese besorgniserregende Variante sich möglicherweise schneller vermehrt und in den frühen Stadien der Infektion ansteckender ist», so die WHO.
Sterberisiko 137 Prozent höher
Der kanadischen Studie zufolge sind bei einer Covid-19-Erkrankung mit der Delta-Variante auch die gesundheitlichen Risiken deutlich höher als bei frühen Corona-Typen. Das Risiko, ins Krankenhaus zu müssen, ist um etwa 120 Prozent erhöht, und die Gefahr, Intensivpflege zu benötigen, um etwa 287 Prozent. Das Sterberisiko war um etwa 137 Prozent höher.
Die WHO nennt vier Gründe für den erneuten Anstieg der Infektionen: die neuen hochansteckenden Virusvarianten, die Lockerung von Corona-Schutzmassnahmen, mehr soziale Kontakte und die hohe Zahl von Menschen, die noch nicht geimpft werden konnten, weil Impfstoffe zwischen reichen und armen Ländern ungleich verteilt sind.
Auch BAG warnt
Auch das BAG warnt vor Delta: «Diese Virusvariante gilt seit Anfang Mai 2021 als besorgniserregend, da eine erhöhte Ansteckungsgefahr, ein erhöhtes Risiko einer erneuten Infektion und eine reduzierte Wirksamkeit einer Covid-19-Impfung vermutet werden.
Gewisse Impfungen wie zum Beispiel jene von Pfizer/Biontech und Astrazeneca wirken allerdings auch gegen Delta. Inzwischen wurde die Delta-Variante in 124 Ländern nachgewiesen, 13 mehr als noch vor einer Woche. (gf)