Die WHO warnte vergangene Woche vor einer massiven und schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante: In den kommenden sechs bis acht Wochen könnten sich mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in Europa mit Omikron anstecken, hiess es.
Und auch die Corona-Taskforce des Bundes rechnete letzte Woche damit, dass der Peak der Omikron-Welle in der Schweiz in zwei bis drei Wochen erreicht sein wird.
Sterberisiko massiv reduziert
Forschende in Berkeley, im US-Bundesstaat Kalifornien, haben sich Daten von über 52’000 positiv auf Omikron getesteten Personen angeschaut. Und sie verglichen diese mit denen von 17’000 Delta-Infizierten im Dezember 2021. Von jenen Personen, die sich mit der Delta-Variante angesteckt haben, mussten 1,3 Prozent ins Spital eingewiesen werden. Bei den Omikron-Infizierten waren es 0,5 Prozent, also fast dreimal weniger.
Zudem musste keine Omikron-Patienten künstlich beatmet werden. Ein Mensch verstarb im Zusammenhang mit der Omikron-Infektion. Zum Vergleich: In der Gruppe mit der mit der Delta-Variante infizierten Personen gab es 14 Todesfälle. Das Sterberisiko ist bei einer Infektion mit der Omikron-Variante im Vergleich mit Delta also 91 Prozent kleiner.
Auch die Dauer des Aufenthalts im Spital war kürzer: Omikron-Patientinnen und -Patienten lagen 3,4 Tage weniger lang im Krankenhaus als jene mit der Delta-Variante. Laut den Forschenden entspricht das einer Verkürzung des Spitalaufenthalts um rund 70 Prozent.
Trotzdem warnte Joseph Lewnard, einer der Autoren der Studie aus Kalifornien, in der «New York Times», Omikron dürfe nicht unterschätzt werden! «Da sie leichter übertragbar ist, wird es irgendwann zwangsläufig zu vielen Spitaleinweisungen kommen», sagte er.
Impfung unerlässlich für Schutz vor schwerem Verlauf
Eine zweite Studie von Forschenden aus Südafrika ergab sehr ähnliche Resultate. In dieser Studie wurden die Daten von 17’000 Corona-Fällen im Zeitraum von Mitte November bis Dezember untersucht. 5000 von ihnen hatten sich mit Omikron infiziert, die anderen mit der Delta-Variante. Auch hier zeigt sich: Bei der Omikron-Variante war das Risiko, dass die Erkrankung zu einem Spitalaufenthalt oder gar zum Tod führt, um 25 Prozent weniger hoch verglichen mit der Delta-Variante.
Und noch etwas zeigen die Studien: Impfungen oder eine durchgemachte Infektion sind unerlässlich für den Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Etwas, auf das vergangene Woche auch Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler (41) bereits hingewiesen hat: Die Taskforce rechnet damit, dass nach dem Omikron-Peak in der Schweiz 65 bis 85 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer immun seien. Sei es durch eine Ansteckung mit Omikron oder durch die Booster-Impfung. (oco)