Geliebtes Hausgeissli getötet
Polizei muss Mädchen (11) Mega-Entschädigung zahlen

Ein kleiner Geissbock namens Cedar wurde für ein kleines Mädchen zum geliebten Haustier. Als ihre Mutter ihn vor der Schlachtbank rettete, kam die Polizei und machte der Familie einen Strich durch die Rechnung – muss nun aber zahlen.
Publiziert: 06.11.2024 um 19:18 Uhr
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Der Geissbock Cedar wurde für eine damals Neunjährige zum geliebten Haustier.
Foto: Family Long

Auf einen Blick

  • Polizei beschlagnahmt Ziege eines Mädchens
  • Mutter verklagt Polizei wegen unrechtmässiger Beschlagnahmung
  • Mädchen erhält Entschädigung
  • Schicksal der Ziege unklar
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Angela RosserJournalistin News

Über 800 Kilometer legten die Einsatzkräfte der Polizei in Kalifornien 2022 zurück, um die kleine Hausziege eines neunjährigen Mädchens zu beschlagnahmen und im Anschluss töten zu lassen.

Ein Jahr später verklagte Jessica Long, die Mutter der Kleinen, die zuständige Abteilung, weil die Beschlagnahmung der Hausgeiss Cedar nicht rechtmässig gewesen sei. Ihrer Tochter, die Cedar über Monate aufzog, brach der Tod ihres kleinen Geissleins das kleine Herz.

Hausgeissli Cedar sollte gegessen werden

Geplant war, Cedar nach einer Weile bei der Familie Long auf einer Messe bei einer Auktion zugunsten eines Jugendprojektes zu versteigern. Als Cedar im Juli den Verantwortlichen hätte übergeben werden sollen, konnte sich die Neunjährige aber nicht von ihm trennen.

Vor allem darum nicht, weil sie die Tiere wegen ihres Fleisches zum Verkauf anboten. Dass Cedar als Barbecue enden sollte, konnte und wollte die Familie nicht zulassen.

In der Klageschrift heisst es: «Das Mädchen wich nicht von Cedars Seite». Sie liebte Cedar so sehr. Ihn schlachten zu lassen, sei etwas gewesen, was sie nicht ertragen hätte. «Als sie neben ihm im Gehege schluchzte, sprach sie mit ihrer Mutter und erklärte, dass sie nicht will, dass Cedar getötet werde», so die Anklage.

Keine Kompromisse

Trotz intensiven Gesprächen beharrten die Organisatoren der Messe auf den Statuten der Auktion, wonach das Tierchen nicht von der Liste der Auktion entfernt und einfach weggegeben oder verschenkt werden könne. Rechtlich gültig seien diese Regeln aber nicht, schreibt die «New York Post».

So wurde Cedar regelkonform versteigert. Für die Summe von 902 Dollar ersteigerte der Senator aus Kalifornien, Brian Dahle (59), das Tier. Später annullierte er jedoch den Kauf, wonach nur noch die Kommission von 63 Dollar zu entrichten gewesen wären. Die Mutter des Mädchens bot an, diese zu übernehmen.

Als sich die Organisatoren nach wie vor vehement weigerten, Cedar freizugeben, schnappte sich die Mutter das Geisslein und fuhr es zu einer Farm im Sonoma County. Hier sollte das Drama um Geissbock Cedar aber erst richtig losgehen.

Riesenaufwand für eine kleine Geiss

Die zuständige Polizeibehörde stellte einen Durchsuchungsbefehl aus, um die Ziege zu beschlagnahmen. Rund 800 Kilometer legten die Einsatzkräfte daraufhin zurück und holten Cedar.

Da die Polizisten jedoch einen Durchsuchungsbefehl für die falsche Farm hatten, hätten sie kein Recht gehabt, das Geisslein mitzunehmen, argumentiert die Mutter gegen die Behörde. Mit der Polizei kam es zu einem Vergleich und dem Mädchen wurden 300'000 Dollar (entspricht rund 260'000 Schweizer Franken) zugesprochen.

Geld bringt Cedar nicht zurück

Die Summe werde auf einen Treuhandfonds für das Mädchen einbezahlt. Ihren geliebten Cedar bringt das aber auch nicht zurück.

«Das kleine Mädchen, das Cedar aufgezogen hat, hat ihn verloren und Cedar hat sein Leben verloren», heisst es in der Klage. Was genau mit dem Tier geschah, ist unklar. Man geht aber davon aus, dass man Cedar den Messe-Betreibenden übergeben hat, er geschlachtet wurde und auf dem Grill gelandet ist. Der Rechtsstreit mit den Messebetreibern ist noch nicht abgeschlossen.

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