Die anhaltende Dürre hält allerhand Kuriositäten bereit. Neben Tomaten im Rhein bringt die Trockenheit auch noch ganz andere Sachen zum Vorschein. Einst unter Wasser verborgen, tauchen sie nun auf.
Im Bodensee könnte es bald eine weitere Insel geben. Wenn der Wasserspiegel um nur noch elf Zentimeter sinkt, hat der Gnadensee eine neue Sandbank-Insel. Doch dabei bleibt es nicht.
3400 Jahre alte Stadt im Irak
Ein Team deutscher und kurdischer Archäologen entdeckte sie: die 3400 Jahre alte Stadt aus der Zeit des Mittani-Reichs. Die Siedlung tauchte Anfang des Jahres auf, als im Irak eine extreme Dürre herrschte. Aufgrund dieser war der Wasserspiegel des Mosul-Stausees, unter dem sie verborgen war, rapide gesunken.
Die ausgedehnte Stadt sorgte weltweit für allerhand Aufmerksamkeit. Sie beherbergt nicht nur mehrere grosse Gebäude, sondern auch einen alten Palast. Bei der Stadt handelt es sich Vermutungen zufolge um das antike Zakhiku, das ein wichtiges Zentrum des Mittani-Reichs (ca. 1550–1350 v. Chr.) war.
Leichen im Lake Mead (USA)
Einst war er das grösste von Menschen angelegte Wasserreservoir der Vereinigten Staaten. Heute beinhaltet der Lake Mead im Westen der USA wegen der Dürre nur etwa 27 Prozent seiner eigentlichen Fülle – und bringt einiges zum Vorschein.
Vor wenigen Tagen wurden dort zum vierten Mal in Folge menschliche Überreste gefunden. Da sich der See in der Nähe von Las Vegas befindet, verbreitet sich nun das Gerücht, die Mafia benutze ihn als «Leichen-Entlagerungsstelle».
Römerhafen am Rhein
Im Siebengebirge, unterhalb des Drachenfelsens, liegt er: der «Römerhafen». Das Bodendenkmal liegt zwischen Königswinter und Bad Honnef und diente in der Vergangenheit vermutlich als Anlegestelle für Schiffe.
Das hatte früher für Streit zwischen Wissenschaftlern gesorgt. Das Niedrigwasser des Rheins bringt das Denkmal nun wieder ans Tageslicht und sorgt für Klarheit.
Altes Dorf Portomarín in Spanien
1963 verschlang der damals neu gebaute Stausee Belesar das alte Dorf in seinen Tiefen. Es musste daraufhin auf einem höher gelegenen Berg in der spanischen Provinz Galicia wieder von null auf aufgebaut werden.
Die Dürre trocknet den Stausee auf 39,39 Prozent seines eigentlichen Volumens herunter – und macht Portomarín so zu einem echten Touristenmagneten. Angelockte Besucher und Neugierige entdecken nun die einst unter Wasser begrabenen Strassen des antiken Dorfs. (hei)