Es sind geheime Dokumente, die der amerikanische Fernsehsender CNN vom Secret Service, dem Sicherheitsdienst des US-Präsidenten, zugespielt bekommen hat. Auf 400 Seiten ist dokumentiert, wie schlimm Commander, der Schäferhund von US-Präsident Joe Biden (81), im Weissen Haus sein Unwesen trieb.
Immer wieder soll das Tier auf den Secret Service losgegangen sein. Insgesamt 24 Fälle werden in den geheimen Dokumenten beschrieben. Dem Sender liegen ausserdem mehrere Fotos vor, unter anderem von einem kaputten Hemd eines Agenten, das von Commander zerrissen worden sein soll.
Die Attacken begannen im Oktober 2022 und dauerten zirka ein Jahr. In einer E-Mail warnte deshalb ein Spezialagent sein Team: «Die jüngsten Hundebisse haben uns dazu gezwungen, unsere Einsatztaktiken anzupassen, wenn der Hund Commander anwesend ist.»
Zusätzliches Training und Leinenführung
Biden rechtfertigte das Verhalten seines Hundes mit dem ausgeprägten Beschützerinstinkt des Tieres. Die Familie arbeitete zwar schon länger an seinem Verhalten, aber letztlich brachte jegliches Training nichts. «Trotz zusätzlicher Hundeausbildung, Leinenführung, Zusammenarbeit mit Tierärzten und Beratung mit Tierverhaltensforschern erwies sich das Umfeld im Weissen Haus einfach als zu viel für Commander», äussert sich Elizabeth Alexander, Kommunikationsdirektorin von First Lady Jill Biden gegenüber CNN.
Am Ende musste der Deutsche Schäferhund das Weisse Haus verlassen. «Dem Präsidenten und der First Lady liegt die Sicherheit derjenigen, die im Weissen Haus arbeiten, und derjenigen, die sie jeden Tag beschützen, sehr am Herzen.» Seit Herbst lebe Commander deshalb «mit anderen Familienmitgliedern zusammen».
Schon Bidens erster Hund war aggressiv
Commander kam im Dezember 2021 als Welpe zur Familie. Zuvor hatte bereits der erste Hund von Joe Biden für Spannungen zwischen dem Secret Service und dem Präsidenten-Paar gesorgt, indem er einen Agenten verletzte. Danach wurde der ältere Hund dauerhaft nach Delaware geschickt.
Die Bidens sind seit langem stolze Hundebesitzer. Wie eine interne Quelle gegenüber CNN verrät, sei das Verhalten des Hundes stets ein sensibles Thema für den Präsidenten gewesen. Die Vorfälle geschahen innerhalb und ausserhalb des Weissen Hauses, darunter in den weiteren Häusern der Bidens in Delaware und auch in Massachusetts, wo die Präsidenten-Familie ihre Thanksgiving-Feiertage verbringt. (mgf)