US-Präsident Joe Biden (81) hat das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin (71) einen «durchgeknallten Mistkerl» genannt. Bei einem Treffen mit Spendern der Demokratischen Partei in San Francisco sagte Biden, der Klimawandel sei trotz des «durchgeknallten Mistkerls Putin» die «existenzielle Bedrohung für die Menschheit».
Auf Englisch benutzte der Präsident die Ausdrucksweise «SOB», kurz für die Beleidigung «son of a bitch», was im Deutschen etwa mit «Mistkerl», «Arschloch» oder gar «Hurensohn» übersetzt werden kann.
Vom Reporter des Staatsfernsehens, Pawel Sarubin, auf die brisanten Worte Bidens angesprochen, reagierte Putin überraschend. «Das ist eine angemessene Reaktion auf das, was von meiner Seite aus gesagt wurde.» Biden könne ihm schliesslich nicht sagen «Wolodja, ich danke dir, du bist ein guter Mann, du hast mir sehr geholfen.»
Putin bezieht sich damit auf seine Worte von Mitte Februar, als er von Sarubin gefragt wurde, wen er als Gewinner bei den US-Wahlen bevorzugen würde. Ein Sieg Bidens sei für Russland besser, antwortete der russische Präsident damals. «Er ist der Erfahrenere, er ist berechenbar, er ist ein Politiker alter Schule.»
Jetzt sagt Putin: «Wir verstehen, was dort (in den USA Anm. d. Red) aus innenpolitischer Sicht vor sich geht. Diese Reaktion Bidens ist absolut angemessen.» Putin betonte, er habe mit seiner Aussage recht behalten. «Sie haben gefragt, was das Beste für uns ist», wandte sich Putin an den Reporter. «Ich kann es nur wiederholen – Biden.»
Peskow: «Beschämend für die USA»
Der Kreml erklärte am Donnerstag, dass Joe Biden die Vereinigten Staaten mit seiner Aussage entwürdigt habe. «Das ist beschämend und peinlich für die USA», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber Sarubin. Die Bemerkung des US-Präsidenten sei Teil einer gescheiterten «Hollywood-Cowboy»-Aktion.
«Es ist unwahrscheinlich, dass der Gebrauch einer solchen Sprache gegen das Oberhaupt eines anderen Staates durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten unseren Präsidenten, Präsident Putin, verletzen wird», sagte Peskow. «Aber es entwürdigt diejenigen, die solche Vokabeln verwenden.» Putin habe noch nie ein grobes Wort verwendet.
Privat rutscht Biden gerne mal ein Fluchwort raus
Biden hat Putin in der Vergangenheit bereits als «Schlächter» und «Kriegsverbrecher» tituliert. Nach dem Tod des Oppositionsführers Alexei Nawalny (†47) in russischer Haft hatte Biden «bedeutende» Sanktionen gegen Russland angekündigt.
Biden ist dafür bekannt, privat öfter zu fluchen. Im Januar 2022 hatte er einen Reporter des besonders bei Konservativen beliebten Senders Fox News ebenfalls einen «son of a bitch» genannt, als er das Mikrofon ausgeschaltet wähnte. Der Ausdruck ist in den USA recht gebräuchlich und gilt im Vergleich mit anderen Beleidigungen als weniger vulgär.