Er soll nicht nur Mitglied bei der japanischen Mafia – der Yakuza – sein, sondern auch ein illegaler Atomhändler. Die USA erheben schwere Vorwürfe gegen Takeshi Ebisawa (60). Er muss sich vor einem Gericht in New York verantworten, unter anderem wegen Verschwörung zum internationalen Handel mit Kernmaterial. Im Falle einer Verurteilung wegen der jüngsten Vorwürfe droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Laut Anklage soll der Japaner im Jahr 2020 versucht haben, einem verdeckten Ermittler der US-Drogenbekämpfungsbehörde (DEA) Uran und Plutonium zu verkaufen. Der DEA-Agent hatte sich zuvor als Drogen- und Waffenhändler mit einem Draht in den Iran ausgegeben.
US-Labor untersuchte die Proben
Ebisawa nahm deshalb an, die Materialien würden für den Bau einer Bombe in den Iran geliefert werden, wie die BBC berichtet. In den E-Mails, die der 60-Jährige dem Ermittler schrieb, soll er Fotos von dunklen Gesteinsproben geschickt haben. Daneben ein Messergerät, mit dem der nukleare Wert angezeigt wurde. Insgesamt bot er dem Ermittler 50 Tonnen Uran und Thorium für 6,85 Millionen US-Dollar (5,84 Millionen Franken) an.
Das Material stammte aus Myanmar und wurde beschlagnahmt und in ein US-Labor für Untersuchungen geschickt. Und tatsächlich: Es handelte sich um Uran und Plutonium.
Dem Yakuza-Mitglied wird zudem vorgeworfen, versucht zu haben, einer Rebellengruppe in Myanmar Waffen zu besorgen. Darunter unter anderem Boden-Luft-Raketen und Sturmgewehre sowie taktische Ausrüstung. «Es ist erschreckend, sich die Konsequenzen vorzustellen, wenn diese Bemühungen erfolgreich gewesen wären», sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Matthew G. Olden in einer Erklärung. (mgf)