Auf einen Blick
- Russland setzt Millionen-Raketensystem zum Schutz von Militäranlage ein
- Partisanen decken Stationierung des Pantsir-S1-Systems in Sewastopol auf
- Dort sollen Kampfdelfine trainiert werden
Russland soll ein hochmodernes Luftabwehrsystem auf der besetzten Krim stationiert haben. Wie die «Kyiv Post» mit Verweis auf den ukrainischen Telegramkanal Atesh berichtet, wurde die Stationierung eines Pantsir-S1-Raketensystems in Sewastopol gesichtet.
Das System im Wert von über 13 Millionen Dollar soll demnach mehrere wichtige Einrichtungen, darunter «eine geheime Anlage des russischen Verteidigungsministeriums zur Ausbildung von Kampfdelfinen», schützen. Die Rebellen veröffentlichten Fotos als Beweis für ihre Entdeckung.
Raketensystem in der Nähe der Tauchschule
«Unsere Agenten führten Aufklärungsmassnahmen in der Komyschowa- und Kosatscha-Bucht durch. Dabei wurden Beobachtungsposten und Abschussanlagen zur Abwehr von Drohnen identifiziert», heisst es im Bericht von Atesh. Das Pantsir-System befindet sich demnach in der Nähe der Tauchschule der russischen Schwarzmeerflotte.
Neben den Delfinen soll das System auch ein Öldepot, einen Truppenübungsplatz, einen Flugplatz sowie Munitions- und Logistiklager der 810. Marinebrigade schützen.
Vermehrt Pantsir-Systeme stationiert
Das Pantsir-S1, von der Nato als SA-22 «Greyhound» bezeichnet, ist ein mobiles Flugabwehrsystem. Es kann verschiedene Luftziele wie Flugzeuge, Helikopter, Marschflugkörper und Drohnen bekämpfen, insbesondere in niedrigen Höhen.
Laut der «Kyiv Post» hat Russland in diesem Jahr vermehrt Pantsir-Systeme in Städten und besetzten Gebieten der Krim stationiert. Dies als Reaktion auf zunehmende Angriffe ukrainischer Langstreckendrohnen.
«Kein belastbarer Beweis»
Ob auf der Anlage tatsächlich Delfine für militärische Zwecke trainiert werden, bleibt jedoch sehr fraglich – und Berichte wie diese sind auch nicht ganz neu. Bilder vom Hafen von Sewastopol aus dem Jahr 2023 zeigten damals schwimmende Gehege.
Dass dort Kampfdelfine gehalten würden, wurde jedoch vom britischen Verteidigungsministerium hineininterpretiert. «Es gibt keinen wie auch immer belastbaren Nachweis, dass Russland wieder über Kampfdelfine verfügt», sagte Ulrich Karlowski, Vorstandsmitglied der deutschen Stiftung für Meeresschutz und Experte für Delfine damals zu SRF.
Wieso kommt es also immer wieder zu solchen Geschichten und Theorien? Nun, belegt ist, dass sowohl die Sowjetunion als auch die USA im Kalten Krieg mit Meeressäugern im militärischen Bereich arbeiteten.