Ähnliche Gerüchte kursieren seit Jahren. Jetzt macht Kyrylo Budanow (36), Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, eine aussergewöhnliche Behauptung: Der russische Kriegspräsident Wladimir Putin (70) benutze drei Doppelgänger.
Auch in oppositionellen russischen Medien sind solche Behauptungen nicht totzukriegen. Der über Vorgänge im Kreml gewöhnlich gut informierte Telegram-Kanal «General SVR» meldete unängst, dass Putin nicht zufrieden gewesen sei mit der Leistung eines Doppelgängers bei einem Kasernenbesuch am 20. Oktober in Ryazan. Putin sei «der Meinung gewesen, dass das Double zu zappelig war und Verhaltensweisen von sich gab, die dem Original nicht entsprachen».
Dem kann der ukrainische Generalmajor Budanow nur beipflichten. Es sei zu offenbar, wie sich die Putin-Kopien vom Original unterscheiden würden. Demnach lasse Putin drei Doppelgänger einsetzen, die sich plastischer Chirurgie unterzogen hätten. Äusserlich sähen sie Putin täuschend ähnlich. Doch ihre Bewegungen und ihr Verhalten würden sie entlarven.
Verräterische Körpersprache und Ohrläppchen
Im Gespräch mit der britischen Zeitung «Mail on Sunday» behauptet Budanow, die ukrainischen Geheimdienste hätten bei einigen «besonderen Anlässen» Doppelgänger Putins entdeckt.
Der Kreml-Chef sei inzwischen dermassen unter Druck, dass es «gängige Praxis» sei, an seiner Stelle Doubles einzusetzen. «Wir wissen konkret von drei Personen, die immer wieder auftauchen», so Budanow. «Aber wie viele es tatsächlich sind, wissen wir nicht.»
Ihre Merkmale seien eindeutig: «Sie hatten alle plastische Chirurgie, um gleich auszusehen. Das Einzige, was sie verrät, ist ihre Grösse. Das ist auf Videos und Bildern zu sehen. Auch die Gestik, die Körpersprache und die Ohrläppchen» würden sie überführen. Denn die seien «bei jeder Person einzigartig». Was Budanow selbst zur «grossen Frage» veranlasse, «ob es den echten Putin noch gibt?».
«Wandel in Moskau unvermeidlich»
Die Glaubwürdigkeit des Gegners zu untergraben, das mag alles ukrainische Kriegspropaganda sein. Budanow erklärt zudem, dass dem Kreml die Lenkraketen ausgehen und dass die Rückeroberung der südlichen Stadt Cherson durch die Ukraine dramatische Folgen für das russische Regime haben könnte.
Dabei geht er nicht auf Fragen ein, ob der «echte» Putin womöglich bereits zum Verschwinden gebracht worden sei – entweder aus gesundheitlichen Gründen oder nach einem Putsch im Kreml. Budanow sagt so viel: «Der Wandel in Moskau ist unvermeidlich.»
Der führende Militär ist nicht nur vom Sieg der Ukraine über die Invasoren überzeugt. Putin werde von der Macht verdrängt und der Krieg das Russland der Zukunft verändern. Russland «wird ein anderes Land mit einer anderen Führung und anderen Grenzen». (kes)