«Fühlte sich an, als ob ich von innen verbrennen würde»
Frau (31) nimmt Ibuprofen – und fällt in 17-tägiges Koma

Gegen ihre Periodenkrämpfe hat eine Frau Schmerzmittel genommen. Es war der Beginn einer medizinischen Odyssee, die sie beinahe ihr Augenlicht kostete.
Publiziert: 08.05.2024 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2024 um 16:58 Uhr
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Eine Frau wurde nach der Einnahme einer Ibuprofen-Tablette in ein künstliches Koma versetzt.
Foto: Instagram / @jaque_gmack

Brandblasen im Mund, Verbrennungen im Gesicht, geschädigte Augen und ein Koma von 17 Tagen: So klingt der Leidensweg der 31-jährigen Jaqueline Gmack aus Brasilien. Ausgelöst wurde die heftige körperliche Reaktion durch ein beliebtes und in der Regel auch ungefährliches Ibuprofen-Schmerzmittel, wie «The Sun» berichtet.

Aufgrund ihrer Regelschmerzen warf sich die junge Frau eine Tablette ein. Nach zwei Tagen setzte ein mildes Augenjucken ein, einen Tag darauf wachte sie mit Brandblasen im Mund auf. Sofort fuhr die Brasilianerin in die Notaufnahme, wo sich ihr Zustand rapide verschlechterte.

«Als ob ich von innen verbrennen würde»

Schon bald darauf war ihr Gesicht bedeckt von grossen Brandblasen, so dass sie kaum noch sehen konnte. «Es fühlte sich an, als ob ich von innen verbrennen würde», so Gmack laut «The Sun». 17 Tage lag sie daraufhin im künstlichen Koma. «Ich bemerkte, wie mein gesamter Körper einbandagiert wurde und dass meine Sicht sehr verschwommen war. Ich hing an einem Beatmungsgerät, aber hatte keine Schmerzen.»

Bald wird klar: Die junge Brasilianerin leidet am sogenannten Stevens-Johnson-Syndrom. Dies ist eine seltene Krankheit, die eine Überreaktion des Körpers auf gewisse Medikamente nach sich zieht. Besonders nach Antiepileptika oder Antibiotika könne eine solche Reaktion auftreten. Dabei attackiert der Körper seine eigenen Hautzellen, was zu Brandblasen und Verbrennungssymptomen führt.

«Ein Wunder, dass ich überlebt habe»

«Die Ärzte haben mir gesagt, dass es ein Wunder sei, dass ich überlebt habe.» Vor allem ihre Augen hätten nachträglichen Schaden erlitten. Wie sie «The Sun» verriet, hat sie nun nur noch 40 Prozent ihres ursprünglichen Sehvermögens. «Das Schwerste daran ist, zu wissen, dass ich nie mehr das gleiche Sehvermögen wie vorher haben werde», so Gmack.

Seit ihrer ersten Operation 2011 hatte sie bis jetzt rund 24 Eingriffe, darunter Hornhaut- und Stammzellentransplantationen. Augenärztliche Behandlung werde sie jedoch ein Leben lang über sich ergehen lassen müssen. «Ich wünschte, es gäbe ein Heilmittel, um wieder sehen zu können», so Gmack.

Menschen, die am Stevens-Johnson-Syndrom leiden, werden meist stationär wie normale Verbrennungsopfer behandelt. Dabei wird ihnen Flüssigkeit verabreicht und alle verdächtigen Medikamente abgesetzt. Die Krankheit kommt zudem in allen Altersklassen vor und betrifft vor allem diejenigen, die bereits an anderen Erkrankungen wie beispielsweise Lupus leiden oder mit HIV infiziert sind. (mgf)

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