Freiwilligengruppe Zaka berichtet
«Die Terroristen assen ihr Essen, während sie die Kinder folterten»

Ein Video auf X zeigt zwei Mitglieder der Freiwilligengruppe Zaka. Mit gebrochener Stimme erzählt einer der beiden Männer, was sie bei ihrer Ankunft in den von der Hamas überfallenen Häusern vorgefunden haben sollen.
Publiziert: 19.10.2023 um 21:03 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2023 um 09:36 Uhr
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Yossi Landau berichtet über Erfahrungen, die er bei seiner Freiwilligenarbeit gemacht hat.
Foto: Twitter / @MarinaMedvin

Mehrmals muss Yossi Landau Luft holen und seine Erzählung unterbrechen. Sichtlich erschüttert bricht ihm immer wieder die Stimme. Er scheint den Tränen nahe. Was er als Nächstes erzählt, scheinen ihm kaum über die Lippen zu kommen.

In einem Video auf X erzählt Landau von den Szenen, die er als Mitglied der Zaka erlebt haben soll. Die Zaka ist eine internationale jüdische Rettungsorganisation, die von der Uno anerkannt ist. Mitglieder der Zaka suchten in den vergangenen Tagen Häuser auf, die von der Hamas angegriffen worden waren. Doch den Menschen dort konnte nicht mehr geholfen werden.

«Wer wurde zuerst gefoltert?»

Mit zitternder Stimme beginnt der Mann zu erzählen, was sie in einem der Häuser vorfanden. Als sie eintraten, sahen sie zuerst die Eltern auf einer Seite des Zimmers. «Sie lagen mit dem Gesicht nach unten auf den Knien. Ihre Hände waren auf dem Rücken gefesselt», so Landau.

Auf der anderen Seite des Esszimmers entdeckten sie die beiden Kinder, einen siebenjährigen Buben und ein etwa sechsjähriges Mädchen. Die Kinder wurden in der gleichen Position wie ihre Eltern aufgefunden: Hände gefesselt, Gesicht auf dem Boden. 

Landau holt kurz Luft und sagt: «Sie wurden gefoltert». Dann stellt er eine bedrückende Frage in den Raum: «Wer wurde zuerst gefoltert? Waren es die Kinder, die zusehen mussten, wie ihre Eltern gefoltert wurden?»

Terroristen assen am Familientisch

Ohne eine Antwort abzuwarten, beginnt Landau mit einer Aufzählung, die ihm sichtlich schwerfällt. Stück für Stück listet er auf, was der Familie während der Folter angetan wurde. «Körperteile fehlten. Jemandem wurde ein Auge ausgestochen. Finger wurden ...», unterbricht er sich selbst und schlägt mit der Hand auf die Tischplatte. Man kann sich nur ausmalen, was er nicht auszusprechen vermag.

Die Stimme des Freiwilligen überschlägt sich nun hörbar. «Am Ende haben sie alle eine Kugel abbekommen. Aber das war noch nicht alles.» In der Mitte des Esszimmers stand ein Tisch, gedeckt für das Familienessen am Samstag. Doch die Familie sollte es nicht mehr erleben. Das Video endet mit Landaus letzten Worten: «Die Terroristen assen ihr Essen, während sie die Kinder folterten.» 

Die Aussagen der Zaka-Freiwilligen lassen sich nicht unabhängig prüfen. (gs)

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