Das Interview, das die junge Israelin Mor Bayder im Fernsehen gibt, geht unter die Haut. Weinend schildert sie die schrecklichen Minuten, als ihre Tante anrief und geschrien habe, dass sie auf Facebook gehen sollen, auf das Profil ihrer Grossmutter. Diese lebt im Kibbuz Nir Oz.
Bayder erzählt, dass ihre Mutter es nicht geschafft habe, sie habe so gezittert. Weinend sagt sie: «Ich habe ihr Profil dann auf meinem Handy geöffnet und das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, gesehen.»
Auf dem Profil ihrer Grossmutter sieht sie ein Video, das die Hamas-Terroristen gepostet haben. Ihre Grossmutter liegt ermordet am Boden ihres Hauses. Mor Bayder sagt: «Der ganze Boden war voller Blut.» So hätten sie vom Tod ihrer Grossmutter erfahren. Sie hätten danach nur noch geschrien.
«Wie sollen wir ohne dich weitermachen?»
Bayder postet auf ihrer Facebook-Seite: «Mein Herz ist gebrochen. Diejenigen, die mich kennen, wissen, was sie für mich bedeutete, welche Art von Beziehung wir hatten, was für ein Mensch sie war. Sie war rein und gut, liebte ihren Kibbuz, ihren Garten, den sie pflegte. Sie war meine Blume.»
Sie schreibt weiter über ihre Grossmutter: «Jeden Morgen fuhr sie mit dem Velo zur Waschküche, um die Kleidung für alle Kibbuz-Mitglieder zu waschen und zu falten, und am Nachmittag kehrte sie zurück, um sich um den Garten zu kümmern, den sie mehr als alles andere liebte. Meine Grossmutter liebte das Leben, aber wie sollen wir ohne dich weitermachen?» (neo)