Frau (24) isst 2 Jahre lang ihre Haare
Ärzte entfernen 1-kg-Haarbüschel aus Magen

Bei einer Operation in Ecuador schnitten Ärzte einer 24-Jährigen ein haariges Monstrum aus dem Bauch. Die Frau leidet an einer seltenen Krankheit.
Publiziert: 20.07.2024 um 20:27 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2024 um 13:20 Uhr
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Ein Ärzteteam aus Ecuador hat ein riesiges Haarbüschel aus dem Magen einer Frau entfernt.
Foto: x
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Sandra MeierJournalistin News

Diese Bilder sind nichts für schwache Nerven: Ärzte mussten einer jungen Frau in einem Spital in Ecuador ein riesiges Haarbüschel aus dem Bauch entfernen. Sage und schreibe fast ein Kilogramm brachte die 40 Zentimeter grosse Masse auf die Waage! «Es nahm die gesamte Magenhöhle ein und konnte sogar von aussen ertastet werden», erklärte Pedro Lovato, einer der beiden Chirurgen, die die Operation leiteten, auf X. 

Die 24-jährige Frau hatte offenbar vor zwei Jahren damit begonnen, ihre eigenen Haare zu essen. Das Knäuel in ihrem Bauch wurde so gross, dass es zuletzt den Dünndarm erreichte. Die Frau litt unter starken Schmerzen, Erbrechen und hatte Mühe, feste oder flüssige Nahrung zu sich zu nehmen. Dadurch nahm sie stark ab.

Rapunzel-Syndrom kann tödlich enden

Gemäss des Chirurgen rettete die Operation das Leben der jungen Frau – und konnte auch andere schwere Magenverletzungen verhindern. In nur 45 Minuten befreiten die Ärzte sie von ihrem haarigen Magenbüschel. Die Patientin leidet laut Lovato an einer psychoemotionalen Störung.

Dabei handelt es sich um eine seltene psychische Störung namens Rapunzel-Syndrom. Vor allem Mädchen sind betroffen: Sie reissen sich ihre Haare aus und essen diese anschliessend – mit schwerwiegenden Folgen. Neben Bauchschmerzen kann das Haarknäuel einen Verschluss des Verdauungstrakts auslösen und sogar zum Tode führen. Benannt ist das Syndrom nach der Märchengestalt Rapunzel der Brüder Grimm, die über einen ungewöhnlich langen Haarzopf verfügt.

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