Feuerlöscher-Eklat im polnischen Parlament
Rechtsradikaler Abgeordneter attackiert jüdische Feier

Am Dienstag kommt es im polnischen Parlament zu einem Eklat. Ein rechtsradikaler Abgeordneter löschte einen Chanukka-Leuchter mit einem Feuerlöscher. Polens neuer Regierungschef Donald Tusk findet für die Aktion deutliche Worte.
Publiziert: 12.12.2023 um 20:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2023 um 22:33 Uhr
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Grzegorz Braun (links) sorgte am Dienstag für Chaos bei einer jüdischen Feier im polnischen Parlament.
Foto: AFP

In Polen hat ein rechtsradikaler Abgeordneter die Lichter auf einem Chanukka-Leuchter im Parlamentsgebäude mit einem Feuerlöscher gelöscht. Während der Plenarsitzung waren Vertreter der jüdischen Gemeinde auf Einladung des Parlamentspräsidenten in das Gebäude gekommen und hatten den Leuchter entzündet, wie polnische Medien am Dienstag berichteten.

Der Fernsehsender TVN24 zeigte Aufnahmen, wie der Abgeordnete Grzegorz Braun (56) von der rechtsradikalen Konfederacja einen Feuerlöscher von der Wand nahm, den Löschstrahl anstellte und ihn auf die angezündeten Lichter des Chanukka-Leuchters richtete. Dabei kam es zu einem Handgemenge mit einer Vertreterin der jüdischen Gemeinde. In sozialen Medien sind tumultartige Szenen im Pulverdampf zu sehen, bevor Braun das Foyer verlässt. Von der Rednertribüne erklärte der Abgeordnete anschliessend, das Anzünden eines Chanukka-Leuchters sei ein «Akt des Satanismus».

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Neuer Regierungschef verurteilt Aktion

Parlamentspräsident Szymon Holownia (47) schloss Braun daraufhin von der Sitzung aus und kündigte an, das Präsidium werde Strafanzeige erstatten. Solange er Präsident des Parlaments sei, werde es dort keine Toleranz für Antisemitismus und Rassismus geben. Polens designierter neuer Regierungschef Donald Tusk (66) nannte Brauns Aktion eine Schande.

Das Chanukka-Fest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem nach einem Aufstand gegen die Griechen 164 vor Christus und an das «Lichtwunder» eines acht Tage brennenden Leuchters. Es dauert dieses Jahr bis zum 15. Dezember. (SDA)

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