Es klingt nach einer Filmszene: Ein Ehepaar reist in die Dominikanische Republik und freut sich auf zwei Wochen im Luxushotel. Bei der Ankunft stehen die beiden aber vor einer Brandruine.
Der Familie Hassler aus Sulz AG ist das tatsächlich passiert. Kurz nachdem Blick über den Fall berichtete, meldet sich Fabian K.* (29) aus St. Gallen. Er war mit seiner Freundin vor Ort, als Teile des Hotels nach einem Kabelbrand in Flammen aufgingen. «Wir haben ziemlich miserable Ferien erwischt», sagt er.
Wollten Hotel schon vor Anreise wechseln
Es begann noch in der Schweiz. «Schon vor der Anreise erfuhren wir, dass der Pool aufgrund von Arbeiten leer sein wird», erzählt K. «Wir wollten gleich das Hotel wechseln.» Der Reiseanbieter «alltours» habe ihnen jedoch keine zufriedenstellende Alternative angeboten, wie K. sagt.
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Nur ein Wechsel in ein anderes Hotel derselben Kette wäre möglich gewesen. Wegen schlechten Rezensionen wollten sie da aber nicht hin. Am 4. November 2022 kam Fabian deshalb mit seiner Freundin im gebuchten Hotel an. Der Pool: wie angekündigt leer. Das Paar reklamierte und durfte stattdessen den VIP-Pool benutzen. Problem gelöst? Denkste.
Baulärm vermiest Karibik-Traum – und dann: Feuer!
Denn nicht nur am Pool, sondern auch am Strand, der Rezeption und der Unterhaltungsbühne waren Arbeiter zu Werke. Die Bohr- und Fräsarbeiten habe man bis zum Strand gehört, erzählt der St. Galler.
Vier Tage vor der Abreise brach dann der Brand im Hotel aus. «Wir waren am Strand und sahen eine kleine Rauchwolke», berichtet K. Als das Paar zurückkehrte, um nachzusehen, brannte das Hotel schon lichterloh. K: «Wir brachten unsere Koffer zum Strand, weil wir nicht wussten, ob die Feuerwehr es schafft, den Brand zu löschen.»
Reiseveranstalter lenkt ein
Obwohl sie die letzten Tage im selben Hotel zubrachten, ist der Reiseveranstalter K. bisher kaum entgegengekommen. Trotz mehrfacher Beschwerde hätten sie nur 250 Franken von «alltours» zurückerhalten, «aus Toleranzgründen», erzählt K. am Freitag. «Das ist schon sehr wenig.»
«alltours» bedauert, dass der K. mit der Reise unzufrieden war. «Unsere Abteilung Qualität hat ihn erneut kontaktiert, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen», schreibt der Reiseveranstalter auf Blick-Anfrage.
Nun will der Reiseveranstalter etwas mehr Geld springen lassen. «Sie geben uns zusätzlich 500 Franken zurück. Damit kann ich leben», so der St. Galler.
Das besagte Hotel ist zudem nicht mehr über «alltours» buchbar.
* Name geändert