Fehldiagnose kostet Olivia Maunders (15) möglicherweise das Leben
Statt Chemo rieten sie ihr zu einer Achtsamkeitsapp

Trotz zahlreichen Spitalaufenthalten blieb der seltene Tumor einer jungen Teenagerin (15) aus Grossbritannien unentdeckt. Stattdessen rieten ihr die Ärzte, eine Achtsamkeitsapp zu nutzen. Das hat nun fatale Folgen: Die 15-Jährige hat nur noch wenige Monate zu leben.
Publiziert: 01.06.2023 um 09:56 Uhr
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Trotz mehreren Spitalaufenthalten blieb der seltene Tumor von Olivia Maunders (15) aus Grossbritannien unentdeckt.
Foto: Gofundme.com

Immer wieder klagte die Britin Olivia Maunders (15) über starke Schmerzen. Doch die Ärzte im Spital in Surrey nahmen ihr Leiden nicht ernst. Das hat nun fatale Folgen für die Jugendliche, wie die britische «Daily Mail» berichtet.

Maunders litt nämlich seit Monaten an einem seltenen Tumor. Das sogenannte Ewing-Sarkom der Teenagerin blieb jedoch unentdeckt. Und das trotz mehrerer Notaufnahme-Aufenthalte.

Ärzte rieten ihr, eine Achtsamkeitsapp zu nutzen

Doch damit nicht genug: Statt Maunders ernst zu nehmen, sollen ihr die Ärzte gar geraten haben, eine Achtsamkeitsapp zu nutzen. Diese hätte ihr helfen sollen, ihre «unbeschreiblichen Qualen» zu bewältigen, wie ihre Familie berichtet.

Die Geschichte nahm ihren Lauf bereits im März 2021. Damals wurde bei der jungen Britin zum ersten Mal ein MRT angeordnet. Statt des Krebses diagnostizierten die Ärzte damals jedoch ein komplexes regionales Schmerzsyndrom. Dabei handelt es sich um eine wenig bekannte Erkrankung, von der oft angenommen wird, dass sie durch eine ungewöhnliche Reaktion des Körpers auf eine Verletzung verursacht wird.

Es folgten weitere Monate, in der Maunders unbeschreibliche Qualen erleiden musste. Dass ihre Tochter trotz allem nicht ernst genommen wurde, kann ihre Mutter, Carol Rolfe (52) kaum fassen: «Wir haben den Ärzten so oft gesagt, wie sehr sie leidet», so Rolfe zur Zeitung.

Sämtliche Hilferufe blieben aber ungehört. Stattdessen solle man ihr gar gesagt haben, sie solle sich beruhigen. «Mir wurde sogar gesagt, dass ich die Schmerzen meiner Mutter widerspiegele, da sie Rückenprobleme hatte. Ich wurde überhaupt nicht behandelt, ich existierte nur mit Schmerzen», so die junge Britin.

Britin soll nur noch wenige Monate zu leben haben

Die Familie gab sich jedoch mit der erhaltenen Diagnose nicht zufrieden. «Ich wusste, dass ich Schmerzen hatte und dass ich mir das nicht nur einbildete», so Maunders.

Auf Drängen von Olivias Mutter wurde daraufhin schliesslich eine zweite MRT-Untersuchung angeordnet – mit Erfolg. Ihr Tumor wurde endlich entdeckt. Dieser war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits so gross, dass eine Operation nicht mehr infrage kam. Es folgte also eine monatelangen Chemo- und Strahlentherapie.

Obwohl Maunders im April 2022 wieder zur Schule gehen durfte, hat sich ihr Zustand inzwischen wieder rapide verschlechtert. Erst kürzlich soll ihr mitgeteilt worden sein, dass sie nur noch wenige Monate zu leben hat.

Um ihr Leben zu retten, hat ihre Schwester Victoria nun auf der Crowdfunding-Plattform «GoFundme» eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Der Spendenaufruf scheint Anklang zu finden: Für Olivia wurden inzwischen bereits 14'700 britische Pfund (umgerechnet 16'500 Schweizer Franken) gespendet.

Eins ist klar: Die Ärzte hätten Olivias Tumor viel früher entdecken müssen. Die Familie der jungen Britin leitete deshalb inzwischen rechtliche Schritte gegen das zuständige Spital ein. (dzc)

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