Kurz vor dem Startschuss zum Berlin-Marathon haben Aktivisten der «Letzten Generation» am Sonntag die Strecke an der Strasse des 17. Juni in Berlin gestürmt. Die Umweltschützer kamen von beiden Seiten mit Eimern und Plakaten und wollten den Sportlern den Weg versperren.
Ein auf der Plattform X veröffentlichtes Video zeigt, wie Mitglieder der Gruppe Plakate hochhalten. Sofort eilen Polizisten und Sicherheitskräfte herbei und drücken die Störenfriede zu Boden. Einigen der Aktivisten gelingt es, orange Farbe auf die Strecke zu schütten. Doch die Sicherheitskräfte entfernen die Umweltschützer von der Bahn, bevor sie sich festkleben können.
Bereits Brandenburger Tor bespritzt
Laut den Angaben von «Bild» wurde der Marathon durch die Aktion nicht gestört. Die Identität der beteiligten Personen soll von der Polizei festgestellt werden. Die Gruppe «Letzte Generation» hatte bereits im Vorfeld angekündigt, den Marathon stören zu wollen. Vor einer Woche hatten Aktivisten bereits das Brandenburger Tor in der Nähe des Ziels des Marathons mit oranger Farbe bespritzt.
Beim Berlin-Marathon haben sich knapp 48'000 Läuferinnen und Läufer aus mehr als 150 Ländern angemeldet. Die Aktivisten rechtfertigen sich auf X: «Uns tut es genauso leid, den Alltag eines Handwerkers zu unterbrechen wie den langersehnten Wettbewerb einer Läuferin. Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind. In existenzieller Gefahr!»
Schlumpf und Abraham mit Top-Leistungen
Sportlich gibts aus Schweizer Sicht hingegen Positives zu vermelden: Tadesse Abraham und Fabienne Schlumpf können ihre eigenen Schweizer Rekorde deutlich verbessern.
Der 41-jährige Abraham klassiert sich in einem historischen Rennen in der deutschen Hauptstadt in einer Zeit von 2:05:10 auf dem 11. Platz. Der Genfer läuft damit mehr als eineinhalb Minuten unter seinem bisherigen Schweizer Rekord. Für Abraham ist es der erste Marathon, seit er Mitte März in Barcelona die Olympialimite (2:08:10) mit 2:06:43 unterboten hat.
Fabienne Schlumpf pulverisiert ihren eigenen Landesrekord um fast eine Minute. Die 32-jährige Zürcherin, die bewusst auf die WM in Budapest verzichtet hat und den Fokus auf den Berlin-Marathon legte, schafft in einer Zeit von 2:25:27 auch locker die Olympialimite (2:26:50).
Ebenfalls in dieser Zeit-Region bewegt sich ein anderer bekannter Schweizer Name: Der vierfache Langlauf-Olympiasieger Dario Cologna (37) läuft mit einer starken Zeit von 2:28:35 ins Ziel und belegt damit den 174. Gesamtrang bei den Männern. Cologna hat mit dieser Zeit sein selber gegenüber Blick formuliertes Ziel von einer Zeit unter zweieinhalb Stunden erfüllt. Auf Instagram schreibt der Bündner kurz nach dem Finish kurz und knapp: «Müde, aber sehr glücklich.»
Historische Zeit bei den Frauen
Für eine historische Marke sorgt im Rennen der Frauen die Äthiopierin Tigst Assefa. Die 26-Jährige unterbietet den bisherigen Weltrekord um mehr als zwei Minuten und überquert die Ziellinie nach 2:11:52.
Bei den Männern siegt wie schon im Vorjahr der Kenianer Eliud Kipchoge. Bei seinem fünften Sieg in Berlin verpasst der 38-Jährige seinen Weltrekord (2:01:09), den er im Vorjahr auf der gleichen Strecke aufgestellt hatte, um gut eineinhalb Minuten. (noo/cat/SDA)
Wie schon im Vorjahr brillieren die Schweizer Rollstuhlfahrer am Berlin-Marathon. Catherine Debrunner und Marcel Hug wiederholen ihre Siege von 2022 und gewinnen in der deutschen Hauptstadt erneut.
Die 28-jährige Debrunner setzte sich im Sprint knapp vor der Britin Eden Rainbow Cooper und ihrer Landsfrau Manuela Schär durch. Hug hielt seine Konkurrenten sicher auf Abstand und fuhr einen weiteren souveränen Sieg heraus - der 37-jährige Thurgauer triumphierte in Berlin bereits zum achten Mal.
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