Weil sie sich für das Klima einsetzte und an mehreren Protestaktionen der «Letzten Generation» teilnahm, muss eine 41-jährige Aktivistin aus Berlin nun hinter Gitter. Caroline Schmidt wurde zu einer Haftstrafe von acht Monaten ohne Bewährung verurteilt. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Sollte es jedoch tatsächlich zur Haftstrafe kommen, muss Schmidt das bislang höchste Strafmass der Klimaschutzorganisation einbüssen.
Die Aktivistin nahm im Oktober an drei Strassenblockaden teil. In zwei Fällen klebte sie sich auf der Fahrbahn fest, in einem Fall blieb es laut dem Onlineportal T-Online beim Versuch, sich festzukleben. Zum Urteil kam es am Mittwoch.
Gegenüber T-Online bestätigte eine Sprecherin der Berliner Strafgerichte am Donnerstag: «Das Gericht hat die Angeklagte wegen versuchter Nötigung sowie Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten verurteilt.» Ein hartes Strafmass. Denn: Die Staatsanwaltschaft hatte lediglich eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen beantragt.
Die «Letzte Generation» zeigt sich entsetzt über das hohe Strafmass – und spricht von Willkür in der Justiz. Gegenüber dem Onlineportal sagte ein Sprecher der Organisation: «Die enormen Unterschiede im Strafmass für ein und dieselbe Art von friedlichem Protest sind absurd.»
Per X, ehemals Twitter, gab die Klimaschutzorganisation zudem bekannt, sich vom Urteil nicht einschüchtern zu lassen: «Wir werden weitermachen, bis die Regierung ihrer Verpflichtung nachkommt, unsere Lebensgrundlagen zu schützen.» (mrs)