Von beiden Seiten stürmten Aktivisten der «Letzten Generation» am Sonntag an der Strasse des 17. Juni auf die Strecke des Berlin-Marathons. Mit Eimern und Plakaten wollten sie den Sportlern den Weg versperren, verschütteten orange Farbe auf dem Asphalt. Sicherheitskräfte schritten jedoch sofort ein und beendeten den Protest, bevor er richtig begonnen hatte.
Die Farb-Attacke hat nun finanzielle Konsequenzen für die Protestierenden. Das berichtet die «B.Z.».
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«Es ist Sachbeschädigung»
Eine Polizeisprecherin kündigte an, dass die Klima-Kleber schon bald ein Bussgeldbescheid in Höhe von 2000 Euro erhalten werden. Auch weitere strafrechtliche Konsequenzen sind möglich. Insgesamt muss die «Letzte Generation» für den Farb-Anschlag, an dem sich acht Aktivisten beteiligten, 16'000 Euro bezahlen.
Der Jurist und CDU-Politiker Burkard Dregger (59) sagte zur «B.Z.», dass es keinen Anlass dafür gebe, den Steuerzahler zur Kasse zu bitten. «Es ist Sachbeschädigung. Da muss der Schädiger für aufkommen und das muss mit aller Konsequenz durchgezogen werden.»
Ist die «Letzte Generation» kriminell?
Manchen sind die aktuellen Strafen noch zu milde. Die Umweltschützer machten am Montag da weiter, wo sie am Sonntag aufgehört hatten und klebten sich in Berlin vielerorts auf die Strassen.
Für Benjamin Jedro, Sprecher der Polizeigewerkschaft, ist die «Letzte Generation» «eine kriminelle Organisation». Die Aktivisten sorgten bei den staatlichen Institutionen für viel Arbeit. Die Gruppierung ergreift «alle möglichen Rechtsmittel, geht in Widerspruch, zahlt einfach nicht, zieht Verfahren so in die Länge». Seine Kollegen kämen kaum hinterher, die Bussgeldbescheide auszustellen.
Dennoch glaubt er: «Auf Dauer wird die ‹Letzte Generation› die entstehenden Bussgelder und Gerichtskosten nicht mehr stemmen können und bei entsprechenden Verurteilungen auch kaum noch Leute haben, die sich irgendwo hinkleben können.»