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Ex-US-Präsident vor Gericht
Jury für Schweigegeld-Prozess gegen Trump komplett ausgewählt

In New York ist die Jury für den Prozess gegen Donald Trump komplett. Der Ex-Präsident soll Schweigegeld an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels gezahlt haben. Das Urteil soll noch vor der Wahl im November fallen.
Publiziert: 19.04.2024 um 20:42 Uhr
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Trump (r.) und sein Anwalt im Gerichtssaal
Foto: Pool

Die Jury für den historischen Strafprozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump (77) ist komplett. Der New Yorker Richter Juan Merchan sagte am Freitag, nach den zwölf Geschworenen seien auch die sechs Ersatzgeschworenen ausgewählt worden. «Wir haben die vollständige Jury», sagte der Richter. Damit ist der Weg für die Eröffnungsplädoyers am kommenden Montag frei. 

In dem ersten Strafprozess der Geschichte gegen einen Ex-US-Präsidenten geht es um eine Schweigegeldzahlung an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels (45), die Trump mittels Fälschung von Geschäftsunterlagen vertuscht haben soll. 

Zahlte Trump Stormy Daniels Schweigegeld?

Der Prozess soll sechs bis acht Wochen dauern, das Urteil also deutlich vor der Präsidentschaftswahl im November fallen, bei der Trump in einer Neuauflage des Duells von 2020 gegen seinen Amtsnachfolger Joe Biden (81) kandidieren will.

Die Zusammensetzung der Jury ist eine wichtige Grundlage für den Prozess, da Anklage und Verteidigung ausschliessen müssen, dass Geschworene zugunsten oder zu Ungunsten des Angeklagten voreingenommen sind. Beobachter hatten deshalb erwartet, dass die Jury-Auswahl mehrere Wochen dauern könnte. Richter Merchan aber wirkte von Beginn an entschlossen, den Prozess zügig durchzuziehen.

Trump wird von der New Yorker Staatsanwaltschaft beschuldigt, in 34 Fällen Geschäftspapiere gefälscht zu haben, um die Zahlung von 130'000 Dollar (nach heutigem Kurs 118'000 Franken) an Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 zu vertuschen. Mit dem Geld wurde die frühere Pornodarstellerin zum Schweigen über eine angebliche sexuelle Begegnung gebracht, die sie laut eigener Schilderung zehn Jahre zuvor mit Trump gehabt hatte. 

Trump sieht sich als Opfer

Trump hat auf nicht schuldig plädiert. Auch hat er jeglichen sexuellen Kontakt mit Stormy Daniels dementiert. Ihm droht bei Verurteilung eine Haftstrafe – die Rechtsexperten allerdings für unwahrscheinlich halten. Sie rechnen eher mit einer Geldstrafe.

Der Rechtspopulist Trump beschreibt sich regelmässig als Opfer einer «Hexenjagd». Er ist noch in drei anderen Fällen strafrechtlich angeklagt, die als deutlich gravierender gelten als der Schweigegeldfall. Dabei geht es um die Versuche des Republikaners, seine Wahlniederlage von 2020 gegen den Demokraten Biden nachträglich zu kippen, sowie um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in sein Privatanwesen im Bundesstaat Florida. Jedoch ist unklar, ob die Prozesse zu diesen drei anderen Anklagen noch vor der Wahl beginnen könnten. (AFP)

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