Ein Bombenanschlag mitten in seiner Heimatstadt St. Petersburg, eine gescheiterte Winteroffensive in der Ukraine, ein ehemaliger guter Freund, der sich als Nachfolger platzieren will und ein internationaler Haftbefehl: Für Russlands Präsidenten Wladimir Putin (70) wird die Luft dünn.
«Es läuft ganz und gar nicht gut für Russland», stellt der frühere Chef der CIA-Spionageabwehr, James Olson, im Gespräch mit der britischen Boulevardzeitung «The Sun» fest. Er sieht Putin in einer aussichtslosen Situation. Und: Er geht davon aus, dass die Tage des Präsidenten gezählt sind – auf die eine oder andere Weise.
Jede Menge Gegenwind für Putin
Der Kremlherrscher bekommt immer mehr Gegenwind. Gagik Melkonyan (66), Abgeordneter der armenischen Nationalversammlung und Mitglied der Regierungspartei des einstigen russischen Verbündeten Armenien, forderte vor kurzem: «Wenn Putin nach Armenien kommt, sollte er verhaftet werden.»
Und: Jewgeni Prigoschin (61), einst als «Putins Koch» bekannt geworden, inszeniert sich plötzlich wie ein Staatsmann. Laut dem US-Thinktank Institute for the Study (ISW) hat er Ambitionen, Putins Nachfolger zu werden.
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«Das russische Volk leidet»
Olson glaubt, Putins Zukunft hängt von seinem Erfolg oder Misserfolg in der Ukraine ab. Er ist überzeugt: Solange Putin an der Macht ist, wird der Krieg weitergehen. Um die Kämpfe zu beenden, gebe es nur zwei Optionen: den Tod oder den Sturz des Präsidenten.
«Wenn Putin an der Macht bleibt, wird es einen langen Krieg geben, weil er nicht aufgeben wird. Aber: Ich glaube nicht, dass Putin an der Macht bleiben wird. Ich glaube, dass er entfernt wird», betont Olson.
Olson weiter: «Ich denke, dass Putin getötet wird.» Russlands Präsident sei ein «wandelnder Toter». Der Ex-Agent will ein Attentat nicht ausschliessen. «Das wäre dann das Ende des Krieges. Denn das russische Volk leidet.» Putin könne Russland nicht ewig ausbluten lassen. Früher oder später würden sich seine Oligarchenfreunde oder das Militär gegen ihn wenden.
Wenn es Putin doch irgendwie gelingen sollte, an der Macht zu bleiben, könnte sich der Krieg laut Olson weiter ausbreiten. Dann bestehe ein «extremes Risiko», dass Russland weitere Länder angreife. Als mögliches nächstes Ziel nennt Olson die Republik Moldau.