Europäischer Schlag gegen illegales Streaming – Spur führt auch nach Zürich
Plattformen mit 22 Millionen Nutzern zerschlagen

Europäische Behörden haben illegale Streaming-Plattformen mit Millionen Nutzern zerschlagen. Die Server der Plattformen wurden beschlagnahmt und abgeschaltet. Der Schaden für die Rechteinhaber wird auf 10 Milliarden Euro geschätzt.
Publiziert: 18:05 Uhr
|
Aktualisiert: 19:40 Uhr
Europäischen Behörden ist ein Schlag gegen illegales Streaming gelungen. (Symbolbild)
Foto: imago images/photothek

Auf einen Blick

  • Europäische Behörden schalten illegale Streaming-Plattformen für Filme und Sport ab
  • Schweizer Bundesanwaltschaft und Bundesamt für Polizei waren involviert
  • 22 Millionen Nutzer weltweit
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Europäische Strafverfolgungsbehörden haben die Abschaltung von illegalen Streaming-Plattformen für Filme, Sport und Serien erzwungen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft und das Bundesamt für Polizei sowie Behörden in Italien, Kroatien, den Niederlanden, Rumänien, Schweden und Grossbritannien waren in der Abschaltung involviert.

In diesem Zusammenhang führte das Bundesamt für Polizei (Fedpol) am Dienstag im Kanton Zürich eine Durchsuchung durch. Fedpol erledigte ein von Italien gestelltes Ersuchen um internationale Rechtshilfe, wie ein Sprecher der Bundesanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Bundesanwaltschaft führe in diesem Zusammenhang zum jetzigen Zeitpunkt kein eigenes Strafverfahren durch.

22 Millionen Personen weltweit nutzten die illegale Dienstleistung, wie Eurojust, die Europäische Agentur für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen mit Sitz in Den Haag, am Mittwoch mitteilte. Am Dienstag seien die Server, auf denen die illegalen Streaming-Dienste untergebracht wurden, beschlagnahmt und abgeschaltet worden.

Mehr als 100 Verdächtige

Nebst Filmen und Serien seien auch über 2500 Fernsehsender, darunter Sportsender, illegal kopiert worden. Die mutmassliche Täterschaft habe damit monatlich rund 250 Millionen Euro (etwa 232,9 Millionen Schweizer Franken) Gewinn gemacht. Eurojust schätzte den wirtschaftlichen Schaden für die Inhaber der Urheberrechte auf 10 Milliarden Euro (etwa 9,3 Milliarden Franken).

Bei einem Grosseinsatz seien über 100 Durchsuchungen bei 102 Verdächtigen durchgeführt worden. Elf Verdächtige wurden in Kroatien verhaftet, wie es weiter hiess. Die Täterschaft habe verschlüsselt kommuniziert und mit falschen Identitäten Dienstleistungen wie Telefon- und Fernsehabonnemente sowie Kreditkarten bezogen.

Die involvierten Behörden arbeiteten laut Communiqué in der Eurojust-Zentrale gemeinsam an den Ermittlungen. Europol, das Europäische Polizeiamt, habe die Operationen unterstützt.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?