Israel veröffentlicht Aufnahmen der 98. Brigade
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Bodenoffensive im Libanon:Israel veröffentlicht Aufnahmen der 98. Brigade

Eskalation im Nahen Osten – Landeskenner aus Israel und dem Libanon berichten
«Es ist ein Überlebenskampf»

Die Sorgen um eine Eskalation im Nahen Osten sind gross. Israel startet eine «begrenzte» Bodenoffensive in einem Land, das seit Jahren im Krisenmodus steckt. Blick hat mit zwei Landeskennern über die aktuelle Lage gesprochen.
Publiziert: 01.10.2024 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2024 um 19:06 Uhr
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Israel geht immer aggressiver im Libanon gegen die Hisbollah vor.
Foto: Anadolu via Getty Images

Auf einen Blick

  • Israel kämpft gegen Hisbollah im Libanon
  • Libanon hat keine sicheren Zonen mehr, grosse Unsicherheit herrscht
  • In Israel herrscht nach Tod von Nasrallah grosse Erleichterung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Israel geht im Libanon immer aggressiver gegen die Hisbollah vor. Tausende Zivilisten flüchten nach Syrien, israelische Familien fürchten um ihre Angehörigen im Kriegsdienst, die Hisbollah feuert unablässig Raketen auf Israel ab. Israelische Luftangriffe legen Libanon, ein Land, das sich seit Jahren im Krisenmodus befindet, weiter in Schutt und Asche.

Bleiben am Ende des Konflikts nur Verlierer? Blick hat mit Daniel Bettini (46), Redaktionsleiter bei der israelischen Tageszeitung «Yedioth Ahronot», und Alex Spoerndli (30), der seit 2020 als Journalist und Dokumentarfilmer aus dem Libanon berichtet, zwei Schweizer Landeskenner um ihre Einschätzung zur Lage im Nahen Osten gebeten.

Libanon: «Es gibt keine sicheren Zonen mehr»

«Die Mehrheit der Israelis befürwortet den Krieg gegen die Hisbollah», weiss Bettini. «Seit dem 8. Oktober wurden wir aus dem Libanon wieder und wieder beschossen. Es ist ein Überlebenskampf. Die Hisbollah hätte noch Jahre so weitermachen können.» Es habe die Angst vorgeherrscht, dass die Terror-Miliz ein ähnliches Massaker durchführen könnte wie die Hamas am 7. Oktober. «So konnte es nicht weitergehen.» Man verspüre nach dem Tod von Hassan Nasrallah grosse Erleichterung.

Von Erleichterung sei im Libanon dagegen nichts zu merken, wie Alex Spoerndli berichtet. «Es herrscht grosse Unsicherheit. Man spürt eine gewisse Grundanspannung.» Während des Telefonats mit Blick sind die omnipräsenten Drohnen der Israelis immer wieder zu hören. Die Sicherheitslage präsentiert sich in Beirut gänzlich anders als in Israel. «Es gibt keine sicheren Zonen mehr.» Den Luxus eines Raketensystems hat das krisengebeutelte Land nicht. Im Süden, wo die israelische Armee mit Bodenoperationen begonnen hat, sei die Stimmung miserabel. Viele Menschen seien in die Berge oder nach Beirut geflohen. «Die Leute rechnen mit viel Krieg, Blut, Tod und Zerstörung.»

Aufnahmen sollen zerstörten Bunker von Nasrallah zeigen
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Nach israelischem Angriff:Aufnahmen sollen zerstörten Bunker von Nasrallah zeigen

«Die Hisbollah ist am Boden»

Gemeinsam haben die beiden Länder, dass viele Menschen nicht mehr dort leben können, wo sie vor dem 7. Oktober zu Hause waren. «Tausende Menschen wurden im Norden evakuiert. Und auch im Süden sind bis heute noch nicht alle in ihre Kibbuze zurückgekehrt», erzählt Bettini. «Im Libanon gilt eine von sechs Personen als vertrieben», weiss Spoerndli.

Und die Hisbollah? «Die Hisbollah ist nach den Pager-Explosionen und den gezielten Tötungen in einem Schockzustand», sagt Bettini. «Gesicherte Informationen hat niemand, man kann sich aber vorstellen, dass die Hisbollah am Boden ist», stellt auch Spoerndli fest. 

Der «Yedioth Ahronot»-Journalist ergänzt, dass den Israelis bei aller Unterstützung für den Feldzug der Armee gegen die Hisbollah eine Sache deutlich wichtiger ist: «Das Wichtigste ist, dass wir die Geiseln zurückholen. Wir hoffen auf den Deal.» Seit Monaten doktern Israel, die Hamas und mehrere Vermittlerstaaten an einem Abkommen zur Freilassung der Geiseln herum. Ein Durchbruch ist nicht in Sicht. «Ein wichtiger strategischer Sieg im Libanon würde der Hamas signalisieren: Sie sollen die Geiseln zurückgeben», ist Bettini überzeugt.

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