Es sollte wie ein Unfall aussehen
Deutscher Diplomat tötet Ehemann in Brasilien

Der deutsche Diplomat Uwe Herbert H. ist in Brasilien festgenommen worden, weil er seinen Ehemann getötet haben soll. Er hatte sich bei der Polizei gemeldet und versucht, das Verbrechen zu vertuschen.
Publiziert: 08.08.2022 um 18:17 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2022 um 18:45 Uhr
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Der Deutsche Uwe Herbert H. (r.) soll seinen Ehemann getötet haben. Wie die Polizei in Rio de Janeiro mitteilte, hatte sich der Deutsche bei den örtlichen Behörden gemeldet.
Foto: Zvg

Es sollte nach einem tragischen Unfall aussehen. Doch in Wahrheit tötete der deutsche Diplomat Uwe Herbert H.* (60) in Brasilien seinen Ehemann Walter B.* (53) Davon sind die Ermittler überzeugt.

Wie die Polizei in Rio de Janeiro mitteilte, hatte sich der Deutsche bei den örtlichen Behörden gemeldet und erklärt, sein aus Belgien stammender Mann sei Freitagnacht krank geworden und zusammengebrochen. Dabei habe er sich tödliche Kopfverletzungen zugezogen.

Untersuchungen an der Leiche und in der Wohnung des Paares im schicken Strandviertel Ipanema widersprächen aber dieser Darstellung, erklärte Camila Lourenco von der Polizei in Rio auf den sozialen Medien. Es seien blaue Flecken an der Leiche gefunden worden, unter anderem am Oberkörper, die von Tritten stammen dürften. Auch gebe es Verletzungen, die «auf einen Angriff mit einem zylindrischen Gegenstand» hindeuteten.

Zu viel Alkohol und Schlaftabletten

«Die Leiche zeigt eindeutig die Umstände des Todes», schrieb Lourenco. Auf Instagram veröffentlichte die Polizei Fotos, die offenbar Blutflecken auf dem Boden und an den Möbeln in der Wohnung des Paares zeigten.

Örtliche Medien berichteten, der deutsche Diplomat, der im Generalkonsulat in Rio arbeite, habe versucht, vor dem Eintreffen der Polizei Spuren zu beseitigen. Er habe zudem ausgesagt, dass sein Mann zuletzt viel getrunken und Schlafpillen genommen habe. Der deutsche Diplomat und sein belgischer Partner waren den Berichten zufolge seit 20 Jahren verheiratet.

Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hiess es am Sonntag, die deutsche Botschaft in Brasília und das Generalkonsulat in Rio de Janeiro stünden mit den ermittelnden brasilianischen Behörden in engem Kontakt. Zu Details wollte sich das Ministerium nicht äussern.

Brasilianische Medien berichteten, der Verdächtige würde bei einem so schweren Verbrechen keine diplomatische Immunität geniessen. Die Polizei reagierte zunächst nicht auf eine entsprechende Anfrage. (AFP/jmh)

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