Sie hatte ihr Leben noch vor sich, doch dann fiel Ayleen A.* (†14) einem notorischen Sex-Täter in die Hände. Gegen 18 Uhr am 21. Juli verliess die 14-Jährige ihr Elternhaus im baden-württembergischen Gottenheim und kehrte nicht mehr zurück.
Ihre Leiche wurde rund 300 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt gefunden. Konkret: im Teufelsee. Er liegt im deutschen Bundesland Hessen und gilt als beliebtes Ausflugsziel.
Die Polizei gab kurz danach bekannt, dass ihr Killer (29) geschnappt wurde. Der Deutsche sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden persönliche Gegenstände der 14-Jährigen gefunden. Hinweise auf mögliche Mitwisser der Tat gebe es nicht.
Unfassbar: Bereits im Alter von 14 Jahren soll er versucht haben, ein Mädchen (11) zu vergewaltigen. Er wurde verurteilt und kam in die psychiatrische Klinik. Das berichtet die «Bild».
Überwachungsprogramm für Sexualstraftäter
Zehn Jahre lang wurde der junge Mann dort behandelt. 2017 wurde er nach einem positiven psychiatrischen Gutachten entlassen. Dennoch sei er auch nach seiner Entlassung bei der «Zentralstelle zur Überwachung rückfallgefährdeter Sexualstraftäter» geführt worden.
Deshalb wurde der Mann in ein Überwachungsprogramm geschickt. Er führte regelmässige Gespräche mit einem Betreuer und auch die Behörden überwachten ihn.
Am 25. Januar dieses Jahres wurde das Programm beendet. Er wurde nicht mehr überwacht, besuchte aber weiterhin ein Präventionsprogramm.
Und der Deutsche nutzte den kleinen Freiraum, um im Internet nach neuen Opfern zu suchen. Den Ermittlern zufolge lernten sich Ayleen und der 29-Jährige beim Onlinespiel «Fortnite» kennen. Der Kontakt soll über mehrere Wochen bestanden haben.
Ermittlungen zur Todesursache sind erschwert
Der 29-Jährige brachte das junge Mädchen dazu, sich mit ihm zu treffen. Ihr Todesurteil. In seinem Wagen brachte er sie schliesslich an den Teufelsee und versenkte dort ihre Leiche. Wie genau das Mädchen getötet wurde, ist noch unklar.
«Die lange Liegedauer im See erschwert die Ermittlungen», sagte Dieter Inhofer von der Staatsanwaltschaft Freiburg. Ayleens Leiche lag mehrere Tage im See. Nun sollen unter anderem toxikologische Untersuchungen folgen.
Nach der Tat habe sich der Mann für einige Tage auf einem Campingplatz aufgehalten, teilte die Polizei mit. Bei den Ermittlungen seien die Behörden auf Hinweise gestossen, dass es sich beim Täter um einen Wachmann aus Frankfurt handeln könnte.
«Wir sind noch ganz am Anfang»
Nach der Verhaftung habe der Mann die Tat zunächst bestritten und dann geschwiegen. Die Behörde wirft dem Deutschen Entziehung Minderjähriger, sexuelle Nötigung und Mord in Verdeckungsabsicht vor. Für den mutmasslichen Täter gilt aktuell noch die Unschuldsvermutung.
Die Auswertung der Daten und der gefundenen Gegenstände werde Wochen dauern, kündigten die Ermittler an. «Wir sind seit drei Tagen in diesem Ermittlungsverfahren und noch ganz am Anfang», sagte Inhofer. Auf Polizei und Staatsanwaltschaft komme viel Arbeit zu.
Der Freiburger Polizeipräsident Franz Semling drückte den Hinterbliebenen Ayleens seine Anteilnahme aus. «Das Polizeipräsidium Freiburg, die hessische Polizei und die Angehörigen haben alles versucht, um Ayleen möglichst lebend zu finden», sagte er. Doch seit dem Wochenende herrsche «die traurige Gewissheit, dass wir einen Todesfall aufzuklären haben». (zis/AFP)
*Name bekannt