Anthony Fauci (80), Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, wurde während der Corona-Pandemie in der USA zum Helden – und zur Hassfigur. Denn von Ex-Präsident Donald Trump (74) wurde er dementiert und von Kritikern bedroht und beschimpft.
Als Anfang dieser Woche dann Tausende Seiten E-Mail-Verkehr von Fauci veröffentlicht wurden, liessen die republikanischen Kritiker nicht lange auf sich warten. So fordert beispielsweise Senator Josh Hawley (41), ein enger Trump-Verbündeter, in einem Tweet den Rücktritt Faucis. Er schreibt: «Es ist an der Zeit, dass Fauci zurücktritt.»
Jetzt wehrt sich Fauci. Die Attacken der Republikaner nennt er «unangemessen» und «irreführend», wie «The Hill» berichtet. In einem Interview im US-Sender «MSNBC» bezeichnet er die jüngsten Attacken gegen seine Person als «Angriff gegen die Wissenschaft». Er betont: «Meine Aufgabe war einen Impfstoff zu entwickeln.» Gemeinsam mit den talentierten Wissenschaftlern seines Institutes habe er das geschafft, sagt er weiter. «Alles andere ist nur eine schreckliche Ablenkung. Es ist aber alles Unsinn», so Fauci.
Die jüngste Kritik der Republikaner bezieht sich vor allem auf die Sichtweise Faucis zu den Ursprüngen des Corona-Virus. Öffentlich bezweifelte Fauci bisher, dass sich die Labor-Theorie bewahrheitet. Aus den nun veröffentlichten E-Mails wird jedoch ersichtlich, dass er den Verdacht zu Beginn der Pandemie nicht ablehnte.
Gegenüber «CNN» sagt er dann am Donnerstag: «Ich glaube immer noch, dass der wahrscheinlichste Ursprung die Ansteckung von einer Tierart auf einen Menschen ist. Ich bleibe aber absolut offen dafür, dass es einen anderen Ursprung geben könnte – es könnte auch ein Laborleck gewesen sein.»
Er halte es aber für wichtig den wahren Ursprung zu finden, um einen zukünftigen Ausbruch des Virus zu verhindern, sagte er zu «MSNBC».
Unterstützung von Biden
Vonseiten der Regierung wird Fauci weiter unterstützt. Präsident Joe Biden (71) sagte am Freitag, dass er weiterhin von «Dr. Fauci überzeugt sei». Auch Jen Psaki (42), Pressesprecherin des Weissen Hauses, findet positive Worte. Sie nennt den medizinischen Berater einen «unbestreitbaren Gewinn». (aua)