Auf einen Blick
- Drei Männer wegen iranischem Mordkomplott gegen Trump angeklagt
- FBI-Agent sprach mit Mitglied der iranischen Revolutionsgarde
- Am 7. Oktober wurde eine Frist für den Mordplan gesetzt
Drei Männer wurden im Zusammenhang mit einem mutmasslichen iranischen Mordkomplott in den Vereinigten Staaten angeklagt. Dazu gehörte auch ein mutmasslicher Mordversuch an dem designierten Präsidenten Donald Trump (78) während seines Wahlkampfs für eine zweite Amtszeit. Dies geht aus einer am Freitag in New York eröffneten Anklage hervor, die der «Washington Post» vorliegt.
Die Klage basiert auf der eidesstattlichen Aussage eines FBI-Agenten, der sich mit einem mutmasslichen afghanischen Mitglied der iranischen Revolutionsgarde (51) telefonisch ausgetauscht haben soll. Der Mann soll gestanden haben, von Mitte bis Ende September mit den Vorbereitungen für eine Ermordung Trumps begonnen zu haben. Die Aussagen schätzen die Ermittler als glaubwürdig ein.
Drahtzieher ist auf freiem Fuss
Am 7. Oktober, dem Jahrestag des Massakers der Hamas an Israelis im vergangenen Jahr im Süden Israels, wurde ihm eine Frist gesetzt, um einen Plan zur Ermordung Trumps auszuarbeiten, heisst es in dem Dokument. Einen stichhaltigen Plan habe er jedoch nicht vorlegen können, woraufhin der Mordversuch abgebrochen worden sei.
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Teheran ging zudem davon aus, dass Trump die Wahl verlieren würde, und es sei einfacher, gegen ihn vorzugehen, wenn er erst einmal besiegt sei. Zwei Komplizen des Mannes wurden in Gewahrsam genommen.
Der Drahtzieher selbst soll sich im Iran aufhalten. Er ist auf freiem Fuss.
Trump ist kein Iran-Freund
Das US-Justizministerium stützt die Vorwürfe. «Die heute veröffentlichen Anklagen entlarven die fortgesetzten dreisten Versuche des Irans, US-Bürger ins Visier zu nehmen, darunter den designierten Präsidenten Donald Trump», teilte FBI-Direktor Christopher Wray (57) mit.
Trumps Wahlkampfteam hatte vor einigen Wochen mitgeteilt, vom US-Geheimdienst «über reale und konkrete Bedrohungen aus dem Iran, ihn zu ermorden», informiert worden zu sein. «Es gibt nur wenige Akteure in der Welt, die eine so grosse Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten darstellen wie der Iran», warnte US-Justizminister Merrick Garland (71). «Wir werden die Versuche des iranischen Regimes, das amerikanische Volk und die nationale Sicherheit Amerikas zu gefährden, nicht hinnehmen.»
Donald Trump war in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen, hatte neue Sanktionen gegen das Land verhängt und die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft. 2020 hatte das US-Militär auf Trumps Anweisung den iranischen General Ghassem Soleimani mit einem Drohnenangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet.
Iran weist Verstrickung zurück
Der Iran hat die mutmasslichen Anschlagspläne gegen scharf zurückgewiesen. Die Behauptung sei «völlig unbegründet und haltlos», sagte Aussenamtssprecher Ismail Baghai laut einer Erklärung seines Ministeriums. Ähnliche Anschuldigungen habe es bereits in der Vergangenheit gegeben. Die Wiederholung dieser Behauptung in der aktuellen Zeit bezeichnete der Sprecher als «abscheuliche Verschwörung», die darauf abziele, die Beziehungen zwischen den USA und Iran weiter zu verkomplizieren.