Er wurde 35-mal von einem Onkologen besucht
Leidet Russen-Präsident Wladimir Putin an Schilddrüsenkrebs?

Die Gesundheit von Wladimir Putin wird streng geheim gehalten. Nun behauptet ein Recherchekollektiv allerdings, dass der russische Präsident an Schilddrüsenkrebs erkrankt ist. Der Kreml dementiert diese Behauptung vehement.
Publiziert: 02.04.2022 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2022 um 19:35 Uhr
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Ein Recherchekollektiv aus Russland vermutet: Putin hat Schilddrüsenkrebs.
Foto: IMAGO/SNA

Die Gesundheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) ist ein wohlbehütetes Geheimnis des Kremls. Immer wieder dementiert die Regierung in Moskau gesundheitliche Schwächen Putins. So auch 2020: Damals begann Putin bei einem Auftritt so stark zu zittern, dass er sich festhalten musste. Zahlreiche Parkinson-Ferndiagnosen wurden entschieden zurückgewiesen.

Nun soll eine Recherche des russischen Recherchekollektivs «Proekt», das in Russland verboten ist, aufzeigen, dass der russische Präsident an Schilddrüsenkrebs leidet. In zahlreichen Medien wurde zuvor über seinen unsicheren Gang und sein aufgedunsenes Gesicht gerätselt. Jetzt zeigt sich: Putin wurde über 35-mal von einem Krebsspezialisten auf seinem privaten Anwesen in Sotschi besucht.

Putin soll in Blut von Hirschgeweihen gebadet haben

Das Kollektiv behauptet, dass zehn Ärzte innert vier Jahren mehr als 1400 Tage mit dem russischen Staatschef verbracht haben, als Teil seiner Entourage. Der Krebsspezialist soll dabei rund 166 Tage mit Putin unterwegs gewesen sein. «Proekt» behauptet zudem, der 69-jährige Staatschef habe öffentlich sein Interesse an Schilddrüsenkrebs bekundet und sich im Juli 2020 mit dem Leiter des Nationalen Medizinischen Forschungszentrums für Endokrinologie, Iwan Dedow, getroffen.

Ausserdem soll der russische Präsident mit einer Reihe von «zweifelhaften Alternativen» zur Schulmedizin experimentiert haben, darunter das Baden in Extrakten von blutgefüllten Hirschgeweihen. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu (66) nahm Putin Berichten zufolge Mitte der 2000er Jahre zum ersten Mal mit nach Altai in Südsibirien, wo er ihn von den Vorteilen dieser Behandlung überzeugte und behauptete, sie verbessere das Herz-Kreislauf-System und verjünge die Haut.

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Krebs soll Grund für Putins lange Tafel sein

Im September soll sich Putin laut dem Kollektiv «einem schweren und komplizierten Eingriff im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenerkrankung» unterzogen haben, nachdem er «den ganzen September über nicht in der Öffentlichkeit aufgetreten ist». Das erkläre auch die berühmt-berüchtigten langen Tische, an denen Putin zuletzt all seine Treffen abhielt.

«Putin hat die Corona-Pandemie auf eine Art und Weise verbracht, wie es kein Staatsoberhaupt der Welt je getan hat: Der russische Präsident hielt die meisten seiner Sitzungen per Videolink ab und erlaubte den wenigen Besuchern erst nach einer zweiwöchigen Quarantäne und einem Stuhltest, ihn zu sehen. Es war offensichtlich, dass die Gesundheit des Staatschefs oberste Priorität hatte».

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (54) hat die Behauptungen in dem Bericht des Kollektivs entschieden dementiert. (chs)

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